Die Agritechnica boomt

Rund 450.000 Besucher waren heuer auf der Agritechnica in Hannover (D). Foto: DLG

“Mit 2803 Ausstellern, 450.000 Besuchern und mehr als 100.000 aus dem Ausland, hat die Agritechnica ihre führende Rolle als der weltweite Branchentreffpunkt der Landwirtschaft und der Landtechnik weiter ausgebaut.“ Dies erklärte Hauptgeschäftsführer Reinhard Grandke vom Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zum Abschluss der Agritechnica am 18. November 2017 in Hannover. Die auf der Agritechnica unter dem Leitthema ‚Green Future – Smart Technologie‘ gezeigten Innovationen würden der Landwirtschaft beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Intensivierung der Produktion bieten, bei der es um weitere Effizienzsteigerungen bei gleichzeitiger Schonung der Ressourcen gehe. Die Digitalisierung sei hierbei ein Innovationstreiber.

Folgendes vorläufige Fazit kann laut DLG gezogen werden:

1. Anteil der Auslandsaussteller auf 60 Prozent gewachsen
2.803 Unternehmen aus 53 Ländern, darunter die global führenden Hersteller, zeigten ein komplettes Angebot an Traktoren, Maschinen, Geräten, Ersatzteilen und Zubehör. Der Auslandsanteil ist mit 60 Prozent so hoch wie nie zuvor. Mit der erstmaligen Teilnahme weiterer Hersteller aus dem indisch-asiatischen Raum, wie zum Beispiel Mahindra & Mahindra, hat das Angebot weiter an Attraktivität gewonnen. Dies zeigt deutlich die Position der Agritechnica als die Weltleitmesse.

2. Besucherhöchststand wieder erreicht
Mit 450.000 Besuchern hat die Agritechnica nach den Schätzungen für den letzten Tag den bisherigen Höchststand von 2015 wieder erreicht. Dies unterstreicht das große Interesse der Landwirte an modernster Technik und richtungsweisenden Zukunftskonzepten. Die Agritechnica 2017 bot hierfür mit ihrem großartigen Informationsangebot eine einzigartige Plattform. Die Besucher zeigten sich mit dem Angebot der Agritechnica sehr zufrieden, wie die Befragungsergebnisse belegen.

3. 350.000 Besucher aus Deutschland
Die Umfrage bei den Besuchern zeigt, dass die Landwirte, Lohnunternehmer und Maschinenringe aus allen Regionen sehr gut vertreten waren. Aus Süd- und Südwestdeutschland kamen 38 Prozent, aus Nord- und Westdeutschland 49 Prozent und aus Ostdeutschland 13 Prozent.

4. Zuwachs bei internationalen Besuchern
Mehr als 100.000 Besucher reisten aus dem Ausland an. Gemäß der Besucherregistrierung kamen sie aus 138 Ländern, die meisten von ihnen aus den Niederlanden, gefolgt von Dänemark, aus der Schweiz, Österreich und Italien.
Besucherzuwächse sind aus Nordamerika, Osteuropa, Asien und Afrika zu verzeichnen.
Das Interesse der internationalen Politik an der Agritechnica hat spürbar zugenommen. So informierten sich zahlreiche Minister und Wirtschaftsdelegationen aus aller Welt auf der Agritechnica über Zukunftsstrategien der Landwirtschaft.

5. Investitionsbereitschaft legt zu
Die Stimmung der Branche war auf der Agritechnica von großer Zuversicht geprägt. Dies schlägt sich auch in einer hohen Investitionsbereitschaft nieder. Wie die Besucherumfrage zeigt, wollen mehr als zwei Drittel der befragten Landwirte, Lohnunternehmer und Maschinenringe in den nächsten beiden Jahren investieren. Dabei stehen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen im Mittelpunkt.

6. Connectivity im Fokus der Systems & Components
Die Vernetzung (Connectivity) ist Voraussetzung dafür, eine Feinabstimmung in modernen, hochkomplexen Systemen aus mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Komponenten zu erreichen. Die rund 700 Aussteller präsentierten hierzu neueste Lösungen von den Komponenten bis zur Maschine.

7. Special „Pflanzenschutz“ ein Highlight
Elektronik und Sensorik bestimmen heute überwiegend die Innovationen von Maschinen und Systemen. Dies wurde auf der Agritechnica unter anderem im DLG-Special „Pflanzenschutz“ gezeigt. Die dort präsentierten Technologien und Trends zu Prognosemodellen, zur mechanischen und chemischen Pflanzenschutztechnik, zur GPS-Steuerung wie auch die Drohnen- und Roboter-Technologie stießen auf außerordentlich großes Interesse bei den Besuchern.

8. Entwicklungs- und Schwellenländer: Standortangepasste Technik erforderlich
Die Landtechnik entwickelt verstärkt Standort angepasste Mechanisierungsstrategien. Dies wurde sowohl auf den drei Konferenzen „Ag Machinery International – Access to emerging markets“ als auch im Rahmen eines von Entwicklungshilfeminister Gerd Müller initiierten Pressegesprächs zum Thema „Eine Welt ohne Hunger“ deutlich. Neben technischen Lösungen sind die Ausbildung und der Wissenstransfer wesentliche Voraussetzungen für Erfolge in Entwicklungs- und Schwellenländern.

9. Zukunftswerkstatt Agritechnica
Die internationalen Fachveranstaltungen und Foren mit attraktiven, die professionellen Landwirte und Fachleute interessierenden Fragen, sind ein Markenzeichen der Agritechnica. Auf sehr großes Interesse stieß insbesondere die 75. Internationale Tagung LAND.TECHNIK-AgEng des VDI Wissensforums, bei der zum Auftakt der Agritechnica mehr als 1.000 Ingenieure, Entwickler und Wissenschaftler aus aller Welt neueste landtechnische Fragestellungen diskutierten.

10. Agritechnica hat ein junges Gesicht
Die im Rahmen von „Werkstatt Live“, „Campus & Career“ sowie am „Young Farmers Day“ angebotenen Informationsveranstaltungen haben Junglandwirte, Schüler und Studenten aus dem In- und Ausland genutzt, um ihre Zukunftsplanungen voranzutreiben. Auch die Gründerszene mit Start-Ups hat die Landwirtschaft in den Blick genommen, wie die Veranstaltung FOODnext gezeigt hat.

Die nächste Agritechnica findet vom 10. bis 16. November 2019 (Exklusivtage am 10. und 11. November) auf dem Messegelände in Hannover statt.

- Bildquellen -

  • Agritechnica 52A8768: DLG
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