Bauernbund lehnt nationale Fleisch-Steuer ab

Heimisches Rindfleisch hat eine deutlich bessere CO2-Bilanz als weit transportiertes aus Brasilien. Foto: agrarfoto.com

Bauernbund-Präsident Abg. z. NR Georg Strasser lehnt nationale Fleisch-Steuern auf Kosten von Menschen mit niedrigem Einkommen ab. „Auf das Kaufverhalten hätte die Preiserhöhung kaum eine Wirkung. Der Konsum von heimischem Fleisch würde durch die steuerliche Preiserhöhung aber abfallen. Billigere Importware würde heimisches Fleisch ersetzen. Die Kontrolle über Qualität, Herkunft und Tierwohl geben wir damit ins Ausland ab. Als Konsequenz sperren weitere heimische Betriebe zu. Das wollen wir nicht!“, beschreibt Strasser ein drohendes Szenario.

CO2-Zölle auf importiertes Fleisch als ehrlichere Lösung

„Geschickter wären europaweite CO2-Zölle auf Fleisch-Importe. Wir würden damit der heimischen Landwirtschaft eine ehrliche Perspektive geben. Diese kann Rindfleisch umweltschonender herstellen wie etwa Brasilien“, erklärt Strasser, der selbst Rinderhalter ist. Er erkennt hier eine Chance für die umweltschonende Landwirtschaft: „Während die Produktion von einem Kilo Rindfleisch aus Brasilien Treibhausgas-Emissionen von 80 kg CO2 verursacht, liegen die Treibhausgas-Emissionen für ein Kilo Rindfleisch aus Österreich bei nur 14 kg CO2“, sagt Strasser. Er will Fleisch aus grünlandbasierter Rinderhaltung weniger besteuern, Klimasünder dafür mehr. „Unsere Landwirtschaft wäre somit ein wesentlicher Teil der Lösung“, erklärt der Bauernbund-Präsident. Zudem soll klimaschädliches Wirtschaften nicht einfach ins Ausland verlagern werden. 

„Kurzfristig können wir unsere heimischen Rindfleisch-Produzenten mit dem bewussten Griff zu österreichischem Fleisch unterstützen. Es gibt bereits die Möglichkeit, Fleisch mit höheren ökologischen Standards zu kaufen. Langfristig sehe ich europaweite CO2-Zölle auf Fleisch-Importe als Chance für Umwelt und Landwirtschaft“, ruft Strasser abschließend zum Handeln auf.

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  • Rindschnitzel ID72621: agrarfoto.com
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