Haben Sie eigene Techniker für die Bodenbearbeitung und für den Anbau? Wie funktioniert das mit dem Kompost? Wieviel bekommen Sie für Ihre Biotomaten am Markt? Mit solchen und ähnlichen Fragen „bombardierten“ die brasilianischen Gäste Biogemüsebauer Klaus Wild vom Gemüsehof Wild-Obermayr in Niederneukirchen. Der Gemüsehof ist Teil eines zwölftägigen Exkursionsprogramms einer brasilianischen Reisegruppe.

16 Biobauern aus Brasilien

16 Personen aus dem Bundesstaat „Espirito Santo“ im südlichen Brasilien sind seit vergangenen Donnerstag und noch bis nächste Woche Montag zu Gast in Oberösterreich. Die Teilnehmer sind allesamt Biobauern, bauen vielfach Gemüse und Kaffee an oder betreiben Legehennenhaltung  und leben zu einem Großteil von der Direktvermarktung. In ihrer Heimat hat der biologische Landbau eine stark untergeordnete Rolle. Nur etwa drei Prozent Biolandwirte gibt es in ihrer Region. Unterstützt werden die Biobauern höchstens aus regionalen Fördertöpfen, erzählt Renato Stilow, der Leiter der Gruppe.

Quelle: BZ/Pichler
Ein Teil der brasilianischen Landwirte mit Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (2.v.l.), Abteilungsleiter Hubert Huber (5.v.r.) und Leiter der Reisegruppe Renato Stilow (2.v.r.)

Nach Oberösterreich sind sie gekommen, weil sie vom Know-how der Biobauern hierzulande lernen möchten. „Wir wollen alle Sparten kennenlernen, um dieses Wissen mit nach Hause zu nehmen“, sagt Stilow. Es soll sie in der Führung ihrer Betriebe
unterstützen, aber auch insgesamt zu einer Stärkung des Biosektors in der Region beitragen. 22 Betriebe werden sie in den nächsten Tagen besuchen und dabei vom Gemüsebau über den Ackerbau bis hin zur Tierhaltung alle Sparten der oberösterreichischen Biolandwirtschaft kennenlernen.

„Von uns lernen sie Eigeninitiative und Vielfalt“

Daneben werden sie aber auch viel über die Institutionen von der Abteilung Landwirtschaft im Land OÖ über die Landwirtschaftskammer bis zu Bioorganisationen erfahren. „Unser Beratungssystem, die Fördermöglichkeiten oder auch das Kontrollsystem interessiert die Teilnehmer sehr“, sagt Hubert Huber, Abteilungsleiter Land- und Forstwirtschaft, der das Programm gemeinsam mit Bio Austria OÖ zusammengestellt hat.

Was die brasilianischen Landwirte von unseren Biolandwirten lernen können? „Die Eigeninitiative der Biobäuerinnen und Biobauern sowie die Vielfalt und das gleichzeitige spezifische Wissen für ihre jeweilige Sparte“, meint Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und fügt überzeugt hinzu: „Hier in Oberösterreich lernen sie von den Besten.“

- Bildquellen -

  • Gruppenbild: BZ/Pichler
  • Gemüsehof Wild-Obermayr: BZ/Pichler
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AUTORAnni Pichler
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