Gute Nachrichten für die heimischen Bäuerinnen und Bauern: Regionalität wird den Oberösterreichern bei der Lebensmittelauswahl immer wichtiger. Das bestätigt nun auch der „Ernährungsreport“ – eine Studie, die mittels persönlicher Interviews das Essverhalten von Herrn und Frau Oberösterreicher unter die Lupe nahm. In Auftrag gegeben wurde die Studie von Agrarlandesrat Max Hiegelsberger „um eine fundierte Basis über die Ernährungsgewohnheiten der Konsumenten unserer landwirtschaftlichen Produkte zu erhalten“. Hiegelsberger sieht in der Regionalität als Kaufkriterium einen Gegentrend zur Globalisierung: “Die Menschen sehnen sich nach dem Ursprünglichen zurück. Sie wollen wissen, woher ihr Essen kommt.” Für die Landwirtschaft sei dies eine Chance, die von Direktvermarktern schon jetzt sehr gut genutzt wird.

Was macht die Qualität aus?

Auch für Paul Eiselsberg vom IMAS-Institut, wo die Studie durchgeführt wurde, ist der Trend Richtung Regionalität “sehr spürbar”: “Ausgewogene, regionale, hochwertige Ernährung ist den Konsumenten zunehmend wichtig” – auch wenn oft der Preis das letzte Wort spricht. In der Umfrage wurde von 64 Prozent (%) der Oberösterreicher die Herkunft aus Österreich bzw. die Herkunft aus der Region (60 %) als sehr wichtig in Bezug auf die Qualität eingestuft. Für die “Regionalitätsthese” spricht auch, dass dieses Thema in früheren Umfragen – etwa bei einer Erhebung 1987 –  noch gar nicht enthalten war.

Neben der Regionalität spielen vor allem der Geschmack (für 81 % sehr wichtig), die Frische (für 78 % sehr wichtig) und auch die artgerechte Tierhaltung (für 67 % sehr wichtig) eine bedeutende Rolle in Bezug auf die Qualität des Lebensmittels. Themen wie Haltbarkeit, wenig Fett oder wenig Salz finden sich am unteren Ende des Rankings.

 

Interesse am “guten Essen”

In der Umfrage zeigte sich außerdem, dass das Thema „Gutes Essen und gute Getränke“ die Oberösterreicher unter verschieden abgefragten Interessensgebieten am meisten interessiert (64 %). Und zwar vor den Themen Reisen (55 %) und Bekleidung (42 %). Im Langzeittrend und Vergleich mit Zahlen aus 1976 und 1987 zeigt sich, dass diese Themen der Lebensqualität aber generell deutlich an Wahrnehmung zugenommen haben.

Der Begriff Ernährung wird vor allem mit Gesundheit und gesundem Essen verbunden. Auf die Frage, welche Aspekte den Oberösterreichern rund um die Ernährung einfallen, zeigt sich das Thema Gesundheit als stärkste Ausprägung – rund 40 % sehen eine gedankliche Brücke zwischen Ernährung und Gesundheit. Danach folgen gutes Essen (18 %), Lebensmittel allgemein (17 %), und eine ausgewogene (12 %) bzw. bewusste (10 %) Ernährung.

Fleisch bleibt fixer Bestandteil des Mittagessens

Fragt man die Ernährungsgewohnheiten der Landsleute ab, wird auch hier “Produkte aus der Region essen” sehr häufig genannt. Zentrale Trends seit 1987 sieht Eiselberg in “Bio, ausgewogener Ernährung und im Kauf von hochwertigen Fetten und Ölen”. Kein Fleisch zu verzehren spielt nur für eine kleine Minderheit der Bevölkerung eine Rolle.

Apropos Fleisch: Das bleibt auch weiterhin ein fixer Bestandteil vor allem des Mittagessens. 43 Prozent geben im Interview an, am Tag davor eine Fleischspeise gegessen zu haben. Bei den Fleischarten spielt Geflügelfleisch (38 % Anteil am wöchtenlichen Fleischkonsum) und Schweinefleisch (32 %) die wichtigste Rolle. Mit deutlichem Abstand rangiert Rindfleisch (24 %) an dritter Stelle, Schaf- Ziegen- bzw. Lammfleisch spielt nur für wenige Befragten eine Rolle. Im Langzeittrend kann beobachtet werden, dass Suppen und Fleischhauptspeisen rückläufig sind, während die fleischlosen Speisen deutlich zunehmen.

Frühstück und Mittagessen gelten als die beiden wichtigsten Mahlzeiten, das Abendessen und die Zwischenmahlzeiten sind nicht so wichtig (wichtigste Mahlzeit: Frühstück 39 %, Mittagessen 41 %, Abendessen 16 %, Zwischenmahlzeit 4 %). Das Frühstück wird in der Regel zuhause eingenommen (74 %), ebenso das Mittagessen (62 %). Das Abendessen spielt sich bei 82 % der Befragten zu Hause ab – am liebsten wird dort eine kalte Jause verzehrt.

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AUTORAnni Pichler
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