Drahtwurmbekämpfung in Kartoffeln

Goldor Bait wurde für diese Saison europaweit nicht mehr zugelassen. Es stehen zwei Ersatzprodukte zur Verfügung. Hinweise zur Anwendung.

Das Pflanzenschutzmittel Goldor Bait erhielt zur Bekämpfung des Drahtwurms im Kartoffelbau für die laufende Saison europaweit keine Zulassung mehr. Für den Anbau 2016 stehen nunmehr zwei Produkte zur Verfügung, die mittels Notfallzulassungen zur Bekämpfung von Drahtwürmern in Erdäpfeln eingesetzt werden können. Es handelt sich um die Mittel:
• Belem (Kwizda) mit einer Aufwandmenge von 24 kg/ha und
• Lambda 0.4 G (Syngenta) mit einer Aufwandmenge von 15 kg/ha.
Beide Produkte sind Granulate, die mit gängigen Granulatstreuern ausgebracht werden können. In beiden Fällen ist davon auszugehen, dass eine Wirkung zwar gegeben ist, diese aber bei Weitem nicht an jene von Goldor Bait heranreicht.
Bei beiden Mitteln kommt kein Lockstoff zum Einsatz. Die Granulate müssen daher etwas breiter ausgebracht werden, um das heranwachsende Knollennest zu schützen. Es sind hierfür entsprechende Diffusoren erhältlich. Zu beachten ist weiters, dass die Lagerung am Betrieb aufgrund der Notfallzulassung nur bis 30. Juni 2016 erlaubt ist. Belem hat eine reguläre Zulassung in Mais, Zuckermais, Hirse und Sonnenblume. Wenn man diese Kulturen am Betrieb hat, darf Belem auch nach dem 30.6. 2016 noch am Betrieb gelagert werden. Darüber hinaus gibt es keine Auflagen, wie Meldepflichten über Verwendung und Restmengen, wie man sie bei Goldor Bait 2015 hatte.
Die Langzeitwirkung der beiden Mittel ist eingeschränkt. Bei der für Erdäpfel genehmigten Aufwandmenge von Belem von 24 kg/ha geht die Firma Kwizda von einer Wirkung von maximal 100 Tagen aus. Auch bei Lambda 0.4 G ist von einer ähnlichen Dauerwirkung auszugehen. Bei einer späteren Ernte wird der Schutz durch den Mitteleinsatz somit nur bedingt gegeben sein.

Granulatstreuer reinigen

Bei der Ausbringung des Granulats Belem hat sich herausgestellt, dass es am Dosierblock des Granulatstreuers der Marke “Lehner AgroDos” zu vorzeitigem Verschleiß in Form von Einlaufspuren (Kratzer) kommen kann. Der Hersteller arbeitet derzeit an der Lösung dieses Problems. Vorerst sollte das Zellenrad des Streuers je nach Ausbringmenge täglich ev. mehrmals gereinigt werden. Die Filzdichtungsringe sollten ebenfalls geprüft und bei Bedarf getauscht werden. Zellenräder vor Baujahr 2013 sollten auf neueste Technik umgerüstet werden.

Anita Kamptner, LK NÖ

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