Eiche ist Baum des Jahres 2016

Als Reaktion auf die globale Waldvernichtung hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) den 21. März bereits im Jahre 1971 zum Tag des Waldes erklärt. Nach den Ozeanen stellen die Wälder die wichtigste Einflussgrööe des globalen Klimas dar. Im Vergleich zu anderen Nutzungsformen sind sie die einzig wirksame Kohlendioxidsenke und die wichtigsten Sauerstoffproduzenten. Sie wirken ausgleichend auf den globalen Stoffhaushalt. Ihr Artenreichtum ist ein unschätzbarer Genpool, dessen Bedeutung zunehmend auch in der Industrie erkannt wird.

Eichen-Steckbrief

Die Eiche ©Agrarfoto.com
Die Eiche ©Agrarfoto.com
Das Kuratorium Wald und das Ministerium für ein lebenswertes Österreich (BMLFUW) haben die Eiche zum “Baum des Jahres 2016” prämiert. Folgend ein Steckbrief der Kooperationsplattform Forst Holz Papier zu der Baumart.

Aussehen und Herkunft

Die Eiche, Quercus, stammt aus der Familie der Buchengewächse und kann ein Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen. Eigen sind dem Baum die gelappten und rund gesägten Blätter an kurzen Stielen, aber auch die mächtige Krone, die tiefgefurchte Rinde und das unverwüstliche Holz. Die in Mitteleuropa verbreitetsten Arten sind die Stieleiche (Quercus robur) und die Traubeneiche (Quercus petracea).

Eiche: unverzichtbar für die Winzer, Schiffs- und Möbelbauer
Eichenholz ist in seiner Widerstandskraft unerreicht und ist im Vergleich zu anderen einheimischen Hölzern bis heute ohne Konkurrenz. Die Hersteller von Whisky- und Sherryfässern beispielsweise können auf Eichenholz auch heute nicht verzichten. Viele Winzer bauen ihre edlen Weine in Eichenfässern aus. Auch für andere Produkte wie etwa Essig gelingt die Kunst der Lagerung besonders gut in Eiche. Aber nicht nur für die Fassbinderei, sondern auch für den Haus-, Schiffs- und Brückenbau, das Müllereigewerbe, die Gerberei und andere Handwerksberufe ist die Eiche die meist verwendete Holzart. Den Engländern galt die Eiche sogar als “Father of Ships”. Besonders beliebt ist die Eiche auch heute in der Möbelindustrie. Dort wird ihr Holz gerne zu Furnieren verarbeitet. Beim Bau der Eisenbahnlinien verwendet man Eichenpfosten vorzugsweise als Schwellen. Unter Wasser ist Eichenholz unbegrenzt haltbar. Es verändert gänzlich seine Farbe und wird schwarz. Gleichzeitig aber nimmt der Härtegrad zu.

Die Eichel als Nahrungsmittel

Die Nussfrucht, Eichel genannt, reift ein bis zwei Jahre lang in einer becherartigen Hülle. Wegen ihres hohen Nährwertes wird die Eichel zur Schweinemast und zur Wildfütterung verwendet. Die Früchte der Steineiche gelten als erste und ursprünglichste Nahrung der Menschen. Später begann man die Eichel zu mälzen und daraus Eichelkaffee herzustellen. Eichelmehl wiederum spielte eine wichtige Rolle auf dem Speisezettel der Germanen. In Russland wurde noch während des 1. Weltkrieges aus Eichelmehl ein amtlich geprüftes “Hungerbrot” gebacken.

Die Eiche als Namensgeber
Die Eiche bietet vielen Tieren eine ökologische Nische, wie die Namensgebungen für Eichelhäher, Eichhörnchen, Eichengallwespe und Eichenbock belegen. Aber auch Familiennamen wie Eichendorff, Eichinger, Eichler, Eickmeier oder Aichmann zeugen von der Beliebtheit dieses Baumes. Als landschaftsprägendes Element hat sich der Baum in mehr als 1500 deutschsprachigen Ortsnamen wie Eich, Eichenburg, Eickelborn, Schöneich oder Eichstätt verewigt.

Die Eiche als Heiliger Baum

Von Hethitern, Persern, Griechen, Römern und auch anderen Kulturen sind uns Eichenkulte bekannt. Die Eiche steht dabei als Symbol für Kraft, Willensstärke und die Wahrheit. Im Alten Testament taucht sie mehrmals als Orakelbaum auf. Immer wieder errichteten Patriarchen des jüdischen Volkes steinerne Altäre unter eichernen Baumheiligtümern. Die Druiden als geistige Führer der Kelten bestiegen einmal im Jahr die heiligen Eichen, um die Eichelmisteln abzuschneiden. Als Überbleibsel dieses alten Kultes hat die Verwendung von Mistelzweigen als Weihnachtsschmuck besonders im angelsächsischen Raum überlebt.

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