Erneuerbare Energien standen beim “InTalk-Europa” im Mittelpunkt

Über 200 Jugendliche kamen ins Atomkraftwerk Zwentendorf, um ihre Anliegen für zukunftsfähige ländliche Regionen im Europa von morgen einzubringen.

Neue Impulse für Europa: Bauernbund Jugend-Obmann Harald Hochedlinger, LAbg. Klaudia Tanner, Obfrau Forum Land, Alexander Bernhuber, Spitzenkandidat des NÖ Bauernbunds für die Europa-Wahl, LH-Stv. Stephan Pernkopf und Norbert Allram, Landesleiter der Landjugend NÖ im Turbinensaal des AKW Zwentendorf.

Die Infrastrukturversorgung in ländlichen Gebieten, Energie, Klimawandel und Umwelt oder das Image der heimischen Landwirtschaft sind auch für die Jugend brennende Themen – das zeigte sich am Dienstag, 7. Mai 2015, beim “InTalk Europa” im ehemaligen Atom- und jetzigen Sonnenkraftwerk Zwentendorf.

Die von der NÖ Landjugend, der Bauernbund Jugend und Forum Land initiierte Diskussionsrunde mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Alexander Bernhuber, Spitzenkandidat des NÖ Bauernbunds für die Europawahl, stieß auf reges Interesse. Rund 250 Jugendliche, junge Erwachsene und viele Interessierte brachten im Vorfeld der Europawahl ihre Fragen und Ideen zur zukünftigen Ausrichtung des ländlichen Raums ein.

Aktives Mitgestalten in der Gesellschaft

Die Motivation für aktives Mitgestalten in der Gesellschaft weiterzugeben, ist ein zentraler Auftrag in der Arbeit der NÖ Landjugend.

“Vereine sind die Angelpunkte für ein gelingendes Miteinander in einer Gemeinschaft. Unsere 19.000 Mitglieder in Niederösterreich beweisen immer wieder, dass Jugendliche bereit sind, sich freiwillig zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Mit Veranstaltungen wie dieser wollen wir zur Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen ermutigen”, erklärte Landesobmann Norbert Allram von der NÖ Landjugend. Dem Zeitgeist entsprechend konnten die interessierten Talk-Teilnehmer ihre Fragen unkompliziert mithilfe eines Online-Interaktionstools einbringen.

“Wir möchten interessierten jungen Menschen die Möglichkeit geben, mit Entscheidungsträgern aus der Gesellschaft ins direkte Gespräch zu kommen, ihren Horizont zu erweitern und neue Impulse miteinzubringen”, erläuterte Forum Land-Obfrau LAbg. Klaudia Tanner die Intention. „Das große Interesse am Europa-Talk zeigt, dass wir mit unserem Konzept am richtigen Weg sind“, ergänzte Harald Hochedlinger, Obmann der Bauernbund Jugend.

Alexander Bernhuber: Ein junger Kandidat für Brüssel

Neben fachlichen Themen aus den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Umwelt, Klimawandel  und Ernährung stand neben den Fragen an LH-Stv. Stephan Pernkopf vor allem die Person von Europawahl-Kandidat Alexander Bernhuber  im Vordergrund. So stellten die Talk-Teilnehmer auch persönliche Fragen zu seinem beruflichen Werdegang oder dem Tagesablauf im Leben eines nunmehrigen Spitzenkandidaten. Der 26-jährige Junglandwirt Alexander Bernhuber aus Kilb im Bezirk Melk wird als starke Stimme für den Ländlichen Raum und die Jugend antreten. Er ist Absolvent des Francisco Josephinums und hat an der Universität für Bodenkultur Pflanzenbau studiert

 “Wir brauchen eine EU, die mit Hausverstand arbeitet und Vorgaben mit Augenmaß beschließt. Gerade für uns Jungen liegt die Zukunft in Brüssel, weil dort vieles passiert, was uns betrifft. Im Moment ist keiner der 751 EU- Abgeordneten unter 30 Jahre alt.  Wenn die EU eine Politik für morgen gestaltet, braucht sie dafür auch Menschen, die in dieser Zukunft leben”,erklärte Alexander Bernhuber, der sich für ein Europa der neuen Generation starkmacht.

Energie, Umwelt und Landwirtschaft als Europa-Themen

“Ich bin sehr stolz auf die Besonderheit, dass das sicherste Kernkraft-Werk der Welt  in Zwentendorf steht”, erinnerte Bauernbundobmann LH-Stv. Stephan Pernkopf an das Reaktor-Unglück in Tschernobyl vor 33 Jahren und die Katastrophe in Fukushima vor acht Jahren: “Wir in Niederösterreich haben uns gegen die Atomkraft entschieden. Vor 41 Jahren stimmten wir gegen das Kernkraftwerk Zwentendorf und für damit für eine nachhaltige Energiewende.”

Dass nun – vorerst aufgeschoben – 200 Kilometer  von St. Pölten entfernt mit dem AKW Mochovce (Slowakei) ein Schrottreaktor ans Netz gehen sollte, zeige einmal mehr, dass man in Niederösterreich  den richtigen Weg gehen, so Pernkopf: “Dieser Weg muss aber auch ein europäischer Weg sein, denn Atomkraft ist energiepolitisch ganz klar der falsche Weg.” Das Problem des Atommülls sei nicht gelöst, das Risiko durch Reaktoren, die Sicherheits-Standards trotzen, ist viel zu groß.

Niederösterreich ist Pionier und Vorbild in Europa

“Niederösterreich war von Beginn an ein Pionier der Energiewende. Bereits seit 2015 decken wir 100 Prozent unseres Strombedarfs aus erneuerbarer Energie. NÖ ist Vorreiter bei den Klimazielen und macht zudem Umweltschutz mit Hausverstand”, erklärte Bauernbundobmann LH-Stv. Stephan Pernkopf und verwies auf die Bereiche Energieerzeugung, e-Mobilität, Landwirtschaft und Gebäudetechnik.

So war Niederösterreich schon vor 36 Jahren  Vorreiter in der Wärmeerzeugung durch Biomasse. Heute gibt es in NÖ 770 solcher nachhaltiger Heizwerke. Insgesamt werden knapp 40 Prozent aller Haushalte mit Wärme aus Biomasse versorgt.

Denn eines sei klar, war sich Pernkopf mit Europawahl-Kandidat Alexander Bernhuber einig: Mit jedem zusätzlichen Prozent Erneuerbarer Energie könne man die Atomkraft, Öl und Gas zurück drängen und die Wertschöpfung im eigenen Land erhöhen. So schaffe  jedes zusätzliche ProzentÖkostrom eine zusätzliche Wertschöpfung von rund 15 Millionen Euroim Land. “Wir sind Vorbild in Europa und in der Welt”, so Pernkopf und Bernhuber.

- Bildquellen -

  • InTalk Veranstaltung: NÖ Bauernbund/Philipp Monihart
- Werbung -
Vorheriger ArtikelBeste Technik auf kleinstem Raum
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt 9. Mai 2019