Freie Milch Austria mit neuem Eigentümer

Johann Furtmüller ist Geschäftsführer sowie - neben der Innstolz Käsewerk Roiner KG als Mehrheitsgesellschafter - Teilhaber an der Bio Lebens- mittel GmbH in Lembach im Mühlviertel, besser bekannt als Biomolkerei Lembach.

13 Jahre der “IG Milch” zuzurechnen, hat die Freie Milch Austria GmbH (FMA) seit Kurzem einen neuen Eigentümer. Dieser heißt Johann Furtmüller und ist Geschäftsführer sowie – neben der Innstolz Käsewerk Roiner KG als Mehrheitsgesellschafter – Teilhaber an der Bio Lebens- mittel GmbH in Lembach im Mühlviertel, besser bekannt als Biomolkerei Lembach. Als Hauptgrund für die Übernahme nennt Furtmüller die Sicherstellung der Rohstoffversorgung für seine Molkerei. Diese wird schon seit mehr als zwei Jahren von der FMA beliefert, nachdem er seine Lieferanten aus dem Mühlviertel an besser zahlende Molkereien in Bayern verloren hatte. In Lembach werden jährlich zwischen fünf und sechs Millionen kg Biomilch verarbeitet und unter der Marke “besser Bio” vermarktet. Das ist allerdings nur ein Teil jener Milchmenge, die Furtmüller nun zur Verfügung steht. Die 165 Milcherzeuger, die der FMA trotz des unbefriedigenden Preisniveaus vorerst für ein Jahr treu geblieben sind, produzieren jährlich rund 19 Mio. kg, davon etwa zehn Millionen kg Biomilch – Tendenz steigend. Das heißt, Furtmüller muss künftig etwa 13 Mio. kg Milch vermarkten. Während Biomilch derzeit, vor allem in Deutschland, sehr gefragt ist und auch relativ gute Preise erzielt, ist der Markt für konventionell erzeugte Milch mehr als gut versorgt. Das sorgt bekanntermaßen seit Monaten für starken Preisdruck. Gegründet wurde Freie Milch Austria vor 13 Jahren von Protagonisten der IG Milch mit dem Ziel, den Bauern eine Alternative zu den etablierten Molkereien und Käsereien zu bieten und ihnen durch die Vermarktung auf dem freien Markt höhere Preise zahlen zu können. In ihrer “Glanzzeit” hatte das Unternehmen ca. 500 Bauern mit einer Liefermenge von fast 80 Mio. kg unter Vertrag. Die Hoffnung hat sich offenbar nicht erfüllt, schon gar nicht in krisenhaften Zeiten wie derzeit. Mit der Verschlechterung der Auszahlungspreise – zuletzt für konventionell erzeugte Milch nur mehr 26 Cent/kg – ist sowohl die Zahl der Lieferanten wie auch die Milchmenge stark geschrumpft. Wieder auf sich aufmerksam gemacht hat die IG Milch vorige Woche durch die neuerliche Forderung nach Wiedereinführung einer gesetzlichen Produktionsbeschränkung für Milch, also die Rückkehr zu einer Art Quotenregelung.

Franz Gebhart

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