Getreidemarkt KW 36/2017 – Deutsche Ernte leidet unter Qualitätsschwächen

Nach wie vor drückt Russland mit Exportangeboten zu niedrigen Preisen auf die Weizenkurse. Nach einer kurzen Erholungsphase gaben die Weizennotierungen an der Euronext in Paris am vergangenen Freitag wieder nach und bewegten sich am Montag dieser Woche seitwärts oder ganz leicht im Positiven. Die Umsätze waren gering, denn es fehlten Vorgaben aus der wegen eines Feiertags in den USA geschlossenen Börse in Chicago. Während der Weizenexport Russlands im angelaufenen Wirtschaftsjahr gegenüber der Vorjahreslinie kräftig zulegen konnte und die Ernteprognose fast wöchentlich auf neue Rekordzahlen angehoben wird, liegen die Ausfuhren aus der EU um rund die Hälfte unter den Werten des Vorjahres.

Wiener Roggennotierung auf Höhenflug

In Deutschland wurden indes erste Qualitätsuntersuchungen der Weizen- und Roggenernte veröffentlicht: Demnach brachte der Süden – ebenso wie Österreich und andere Nachbarstaaten in Mitteleuropa – überdurchschnittliche Proteinwerte ein. Im Norden allerdings wird von schwachen Fallzahlen und Hektolitergewichten sowie beim Roggen von niedrigen Amylogrammwerten berichtet.

Dies erklärt auch den Höhenflug der Wiener Roggennotierungen, denn der österreichische Markt kann aus heimischer Produktion heuer nicht ausreichend versorgt werden und Importe ausreichender Qualität sind ebenfalls rar und müssen entsprechend bezahlt werden. Mahlroggen notiert damit in Wien schon deutlich über Mahlweizen, obwohl dieser vorigen Mittwoch nochmals etwas zulegen konnte. Premium- und Qualitätsweizen blieben unverändert. Alle Weizenqualitäten weisen heuer ungewöhnlich hohe Preisabstände zur Pariser Euronext auf.

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AUTORChristian Posekany, AIZ
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