Getreidemarkt KW 49/2017: Euronext im Sinkflug, Wien bleibt in Stimmung

Die russische Konkurrenz am globalen Weizenmarkt bleibt für die EU und die USA drückend; zudem leidet die Marktposition der EU auch unter Währungsschwankungen. Der Export der EU bleibt noch immer um gut ein Fünftel hinter dem Vorjahr zurück.

Inlandsmarkt – neue Nachfrage nach Mahlweizen

Am österreichischen Kassamarkt springt die Nachfrage in unterschiedlichen Segmenten immer wieder an. Jüngst war dies bei einfacheren Brotweizenqualitäten und bei Futtergetreide der Fall. Generell heißt es in der Branche, dass die Mühlen bis etwa März eine gute Grunddeckung mit Rohstoff abgeschlossen hätten; im Anschluss daran seien aber noch größere Mengen offen. Vor diesem Hintergrund scheint sich am heimischen Markt die Stimmung zu verstärken, nach der das Preisniveau seinen Boden erreicht haben dürfte, sodass die Verarbeiter nun auch auf die späteren Termine hin Brotweizen kontrahieren. In den beiden oberen Weizenqualitätssegmenten wird demgegenüber die Nachfrage als “relativ verhalten” geschildert, gewisse Partien wechselten aber doch immer wieder den Besitzer.

Beim jüngsten Börsetermin der Wiener Produktenbörse hielten die Brotweizennotierungen im Großen und Ganzen stabil und verteidigten ihre stolzen Preisaufschläge auf das Euronext-Niveau. Während die Pariser Weizennotierungen weiter im Sinkflug verharrten, gab Premiumweizen in Wien nur einen Tick nach. Qualitäts- und vor allem Mahlweizen – auch Importe aus dem EU-Raum – befestigten sich dagegen und Durum und Mahlroggen blieben unverändert.

Impulse erhielt auch der Futtergetreidemarkt, den man im Getreidehandel auf einem festeren Grundtrend sieht. Futtergerste, die gegenüber Futterweizen lange als unterbewertet gegolten hatte, holte auf und der Futterweizen blieb überhaupt gefragt. Da aus inländischer Produktion kaum Weizen verfügbar ist, schlug sich dies bei den Importpreisen in einem deutlichen Sprung nach oben nieder.

Futtermais befestigte sich zwar einen Tick, steht jedoch im Gesamttrend eher unter Druck.

 

 

 

Christian Posekany, AIZ

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