Getreidemarkt KW 20/2018: Weizen und Mais geben wieder nach

Nach dem in der Vorwoche veröffentlichten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zu den weltweiten Versorgungsbilanzen und einer ersten Prognose für die Lage aus der kommenden Ernte 2018/19 haben die Kurse von Weizen und Mais an den internationalen Terminbörsen erst einmal nachgegeben.
Obwohl das US-Ressort im Einklang mit allen anderen bisherigen Prognosen im kommenden Wirtschaftsjahr ebenfalls einen Bestandsabbau bei Weizen und Mais sieht, nahmen die Märkte das nicht positiv auf. Vor allem beim Weizen bleibt der Lagerstand nach wie vor hoch, aber es sollte sich doch allmählich wieder eine zuversichtlichere Stimmung in der Preisbildung einstellen. So wird hierzulande und vor allem in Nordamerika sowie zunehmend auch in Osteuropa die anhaltende Trockenheit zum Sorgenbereiter.

Stabilisierung in Österreich

In Österreich habe sich laut Branchenkreisen der Kassamarkt von Brotgetreide weiter beruhigt, es scheine eine Stabilisierung der Preis einzutreten, hieß es. Von Abgabedruck sei keine Rede mehr. Niemand müsse mehr bei überschaubaren und geregelten Restbeständen „die Hose bei den Preisvorstellungen noch weiter runterlassen“.
Premiumweizen zog in der Vorwoche an der Wiener Produktenbörse zumindest eine Spur an. Qualitäts- und Mahlweizen notierten nicht mehr. Futtergetreide hielt sich weiterhin fest, wobei allmählich die Nachfrage aus Italien abflaut, da hier in wenigen Wochen schon die neue Ernte vor der Türe stehe.

Warten auf Regen

Umso interessierter richten sich die Blicke auf die Entwicklung der Bestände hierzulande, aber auch außerhalb der Landesgrenzen. Hervorgehoben wird dabei im Hinblick auf die noch ausstehenden Anschlusskäufe eine weltweit enge Maisbilanz mit zusätzlich auftretenden Schwierigkeiten in der Logistik und weiteren Ertragsschmälerungen etwa in Argentinien durch Regen während der Ernte.

In Österreich sehe vor allem Sommergerste traurig aus, es würden schon Überlegungen für den Umbruch von Braugerstenfeldern angestellt. Man rechnet nunmehr mit zusätzlich etwas mehr Anbau von Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen. Die Winterweizenbestände auf mittleren und schweren Böden sähen noch etwas besser aus, aber auch hier ticke die Uhr – Regen wird sehnlichst erwartet.

Christian Posekany, AIZ

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