Heumilch beschließt zusätzliche Richtlinien zum Thema „Tierwohl“

Obmann Karl Neuhofer wurde auf der Hauptversammlung der Arge Heumilch erneut in seinem Amt bestätigt – Beschluss über Tierwohl-Richtlinien – positive Bilanz für 2016

Der wiedergewählte Obmann der Arge Heumilch Karl Neuhofer (2. v. l.) mit seinen Stellvertretern Othmar Bereuter (links) und Gerhard Woerle (rechts) sowie Koordinator Andreas Geisler (2. v. r.). Foto: ZVG

Der alte und neue Obmann der Arge Heumilch heißt Karl Neuhofer. Der Heumilchbauer, der seit 2004 an der Spitze der Arge Heumilch steht, wurde bei der Hauptversammlung einstimmig wiedergewählt, seine Stellvertreter bleiben Gerhard Woerle und Othmar Bereuter.

Heumilch beschließt Tierwohl-Richtlinien
Karl Neuhofer nutzte die jährliche Zusammenkunft, um nach einer einjährigen Diskussionsphase das Heumilchregulativ mit zusätzlichen Richtlinien zum Thema „Tierwohl“ zu ergänzen und mit Beschluss der Hauptversammlung in Kraft treten zu lassen. Diese beinhalten in der Praxis längst angewandte Prinzipien wie die artgemäße und wiederkäuergerechte Fütterung im Laufe der Jahreszeiten sowie den Zugang zu sauberem Wasser. Die kleinen Tierbestände stellen die persönliche Betreuung der Tiere in den Vordergrund und im Stall gibt es für jede Heumilchkuh ausreichend Platz zum Liegen und Ruhen. Eine dauerhafte Anbindehaltung ist verboten. Eine Kombinationshaltung mit mindestens 120 Tagen Auslauf, Weide oder Alpung ist dabei vorgeschrieben, um für ausreichend Bewegung, Sonne und Frischluft zu sorgen. Neu festgeschrieben wurde auf der Jahreshauptversammlung auch, dass die Mitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst für sämtliche heimische Heumilchbauern verpflichtend ist. Diese beinhaltet u.a. regelmäßige Kontrollen und professionelle Beratung durch einen Tierarzt. Zusätzlich ist der Einsatz von Futtermittel, das nicht aus Europa stammt, in Heumilchbetrieben verboten.

Positiver Rückblick
Neuhofer zog auf der Jahreshauptversammlung außerdem eine positive Bilanz des abgelaufenen Wirtschaftsjahres: „Gemeinsam mit unseren Partnern im Lebensmittelhandel ist es uns gelungen, Heumilch erfolgreich als Nischenprodukt zu positionieren. Diesen Weg wollen wir auch 2017 weitergehen.“ Dank des Heumilchzuschlags betrug Arge Heumilch der Mehrwert für die österreichischen Heumilchbauern im Vorjahr 30 Millionen Euro. Ein Highlight 2016 war die Verleihung des EU-Gütesiegels g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – an die Heumilch. Dieses wurde erstmalig im deutschsprachigen Raum vergeben und steht für einen besonderen Schutz für noch mehr Qualität und Unverfälschtheit. Neuhofer: „Unser nächstes Ziel ist das Gütesiegel g.t.S. für Schaf- und Ziegenheumilch.“

Umfassende Werbemaßnahmen
Abschließend berichtete Heumilch-Koordinator Andreas Geisler von den gegenwärtigen Marketingaktivitäten der Arge. „Beim derzeit laufenden Frühjahrsgewinnspiel können wir eine hohe Beteiligung verzeichnen“, erläutert Andreas Geisler. „Und auch die Resonanz zu unserem neuesten Kinderbuch – Urgut blüht es auf den Heumilchwiesen –  ist sehr positiv.“ Der nächste aufmerksamkeitsstarke Heumilch-Auftritt wird am 27. Mai in der Bundeshauptstadt über die Bühne gehen: Da wird erstmalig das Servus-Heumilch-Picknick im Augarten Wien veranstaltet. Es folgen heuer noch klassische Marketingmaßnahmen, Aktivitäten in den neuen Medien, im Sommer und Herbst weitere Gewinnspiele, die neue Fibel „Heumilchkäse und seine Freunde“ sowie ein Rezeptheft, das gemeinsam mit Bloggern gestaltet wird.

Über die Heumilch
Die Arge Heumilch Österreich vereinigt ca. 8000 Heumilch-Bauern und rund 60 Verarbeiter und ist laut eigenen Angaben die Nummer 1 bei der Erzeugung und Vermarktung von Heumilch. Die Mitglieder der ARGE arbeiten nach einem strengen Regulativ, dessen Einhaltung von unabhängigen, staatlich zertifizierten Stellen kontrolliert wird. Nur Produkte mit dem Heumilch-Logo erfüllen diese sehr strengen Bestimmungen. Die besondere Wirtschaftsweise wurde nun mit dem EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – ausgezeichnet. Heumilch g.t.S. steht für einen besonderen Schutz für noch mehr Qualität und Unverfälschtheit.

Bei der Heuwirtschaft handelt es sich um die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. An den Lauf der Jahreszeiten angepasst, verbringen Heumilchkühe jeden Sommer auf heimischen Wiesen und Almen, wo jede Menge saftiger Gräser und Kräuter wachsen. Im Winter werden die Tiere mit Heu versorgt. Als Ergänzung erhalten sie mineralstoffreichen Getreideschrot. Gärfutter wie Silage ist verboten. Sämtliche Produkte werden kontrolliert gentechnikfrei hergestellt.

Hauptproduktionsgebiete der Heumilch sind Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich sowie die Steiermark. In Österreich liegt der Heumilchanteil an der Gesamtproduktion bei 15 Prozent, in Europa bei lediglich drei Prozent.

- Bildquellen -

  • HM 170428 Vorstand: ZVG
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2. Mai 2017