Holland setzt auf Steirer-Knowhow

Die Ökoregion Kaindorf startet mit den Niederlanden ihre erste internationale Zusammenarbeit zum Thema Humus-Aufbau.

Die 17-köpfige Delegation aus den Niederlanden mit Vertretern der Ökoregion Kaindorf bei der Spatenprobe am Acker

Die organische Substanz im Boden – auch Humus genannt – ist besonders wichtig für die Bodenfruchtbarkeit. Ganz nebenbei wird auch noch Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre im Boden gebunden. In der Ökoregion Kaindorf beschäftigen sich Spezialisten und Landwirte bereits seit vielen Jahren mit diesem Thema, das österreichweit immer mehr Bauern fasziniert. Auch international ist die Region bekannt, denn mehrere Länder, allen voran die Niederlande, möchten nun ebenfalls das Wissen der Steirer anzapfen und unterzeichneten einen Vertrag über eine langfristige Zusammenarbeit.

Delegation

LK Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher hieß die 17-köpfige Delegation aus den Niederlanden herzlich willkommen und bekräftigte die Wichtigkeit Klimaveränderungen entgegenzuwirken: „Gerade in Zeiten des Klimawandels ist Humusaufbau eine wichtige Vorsorgemaßnahme.“ Michiel Schrier, Landesrat für Umwelt und Boden aus der holländischen Region Friesland erklärt die schwierige Situation in seiner Heimat: „In unserer Provinz werden 25 Prozent der weltweiten Setzkartoffel hergestellt. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der letzten Jahrzehnte, haben wir eine starke Belastung der Umwelt verursacht. Das möchten wir nun gemeinsam mit der Steiermark in den Griff bekommen.“ Vor allem das Thema Wassermanagement und Grundwasserqualität sei in den intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten Hollands ein Problem, so der Landesrat. Doch auch die Klimaerwärmung müsse nun ernst genommen werden.

Funktionierende Methode

Gerald Dunst, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der Ökoregion Kaindorf: „Laut aktuellen Klimaberichten ist eine Erwärmung der Erde um 1,5 Grad Celsius nicht mehr aufzuhalten. Die zwei Grad schaffen wir nur, wenn wir Kohlenstoff aus der Atmosphäre entziehen. Die derzeit einzige funktionierende Methode dafür ist der Aufbau von Humus im Boden.“ Genau dafür wurde in der Ökoregion Kaindorf vor vielen Jahren auch ein Handel mit CO2-Zertifikaten ins Leben gerufen. Dabei werden Bauern, die am Programm teilnehmen, für jede gebundene Tonne Kohlendioxid bezahlt und verbessern die Fruchtbarkeit ihrer Böden. Das Programm ist österreichweit verfügbar. Nähere Informationen bei der Ökoregion Kaindorf und auf neuesland.at.

 

- Bildquellen -

  • Gruppenfoto: Ökoregion Kaindorf
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