In Waizenkirchen entsteht bis 2022 ein neues Agrarbildungszentrum

Die Entwicklungsstrategie des landwirtschaftlichen Schulwesens findet mit einem neuen Agrarbildungszentrum im Zentralraum ihre Fortsetzung. Die beiden Standorte Mistelbach und Waizenkirchen werden zusammengeführt.

V.l.: Hiegelsberger, Karin Eckmayr (Direktorin Mistelbach), Stelzer, Landesschulinspektor Johann Plakolm und Walter Raab (Direktor Waizenkirchen) bei der Präsentation des neuen Agrarbildungszentrum. Copyright: Land OÖ

Die Bündelung der Kompetenzen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung im agrarischen Schulwesen habe sich in Oberösterreich bewährt und wird nun mit einem neuen Agrarbildungszentrum (abz) im Zentralraum fortgesetzt. Die beiden Standorte Mistelbach, mit der Fachrichtung Betriebs- und Haushaltsmanagement und Waizenkirchen, mit der Fachrichtung Landwirtschaft, werden vereint. Ab Herbst 2022 soll das neue Agrarbildungszentrum Waizenkirchen eröffnet werden. Es wird für circa 350 Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Zudem sollen 200 Internatsplätze geschaffen werden.

Gründe für das Projekt und die Standortwahl

„Auf beiden Standorten gibt es einen bestehenden Sanierungs- und Investitionsbedarf“, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer. In Summe seien dafür 25 Millionen Euro notwendig. Beim neuen Standort rechnet man mit Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro. Damit spare man nicht nur einmalig fünf Millionen sondern zudem jährlich eine halbe Million Euro an laufenden Betriebs- und Instandhaltungskosten. Durch die Zusammenlegung kann der Schulbetrieb zudem mit größeren Schülerzahlen in weniger Klassen sowie einem geringeren Personal- und Sachaufwand umgesetzt werden.
Eine weiterer Faktor war laut Agrar­landesrat Max Hiegelsberger auch die Schaffung eines weiteren koedukativen Schulstandorts, auf dem Burschen und Mädchen gleichermaßen unterrichtet werden können: „Dadurch das Schulen für beide Geschlechter geöffnet werden, wird der Standort abgesichert“, so Hiegelsberger.
Mit dem Agrarbildungszentrum Waizenkirchen wurde ein Standort im Herzen Oberösterreichs gewählt, dem ein großes Einzugsgebiet sowie eine günstige Verkehrsanbindung zugrunde liegen. Zudem verfügt man über knapp einen Hektar Eigengrund, inklusive 5000 Quadratmeter Obstgarten. Zusätzliche Grundstücke für die Erweiterung des Areals wären bei Be­darf ebenfalls angrenzend verfügbar.

Am Schulstandort Waizenkirchen werden
20 Millionen Euro investiert. Copyright: FS Waizenkirchen

Feldgemüsebau als neuer Ausbildungsschwerpunkt

Der Ausbildungsschwerpunkt soll in Waizenkirchen zukünftig auf Feldgemüsebau liegen. Allein in Oberösterreich gibt es 170 Gemüsebau-Betriebe, die eine Gesamtanbaufläche von 1675 Hektar bewirtschaften. „Vor allem der Zentralraum ist eine klassische Region für diese Betriebsform“, betonte Hiegelsberger. Gemüse biete auf Grund der nicht vollständig gedeckten Eigenversorgung Potential für heimische Betriebe. Eine professionelle Ausbildung sei für zukünftige Betriebsführer unabdingbar. Hiegelsberger möchte das neue abz Waizenkirchen zu einem bundesweiten Ausbildungszentrum für Feldgemüsebau aufbauen und etablieren.

Personal und Nutzung vom Standort Mistelbach

Stelzer sprach für alle bestehenden Lehrkräfte und Bediensteten eine Jobgarantie aus: „Das Personal kann zu 100 Prozent übernommen werden“, betonte der Landeshauptmann. Wie es nach 2022 mit dem Schulstandort in Mistelbach weitergehe sei derzeit noch nicht geklärt. „Wir werden uns gemeinsam mit der Region um eine attraktive Nachnutzung des Schulgeländes bemühen“, so Stelzer und Hiegelsberger ergänzte in diesem Zusammenhang: „Wir lassen die Gemeinde Buchkirchen hier sicher nicht im Stich.“
Wie andere Projekte zeigen, habe das Zusammenwachsen mehrerer Schulstandorte
bisher immer ausgezeichnet funktioniert. Das Land Oberösterreich werde auch bei der Umsetzung dieses Projekts die dafür nötige Unterstützung leisten.

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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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