Industrielle Kartoffelverarbeitung wächst

Die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) hat am 15. Februar in Stockerau (NÖ) ihren Fachtag abgehalten. Rund 470 Teilnehmer informierten sich über aktuelle Entwicklungen in der Branche.

IGE-Obmann Franz Wanzenböck konnte 470 Interessierte am Erdäpfelfachtag begrüßen. ©ZVG / IGE
IGE-Obmann Franz Wanzenböck konnte 470 Interessierte am Erdäpfelfachtag begrüßen. ©ZVG / IGE
Die Verleihung der “Goldenen Erdäpfel” an qualitätsführende Kartoffelanbauer durch AMA-Marketing Geschäftsführer Michael Blass war der passende Auftakt für den diesjährigen IGE-Fachtag. Im Rahmen des Fachprogramms berichtete Ludwig Neff vom Züchterhaus Bavaria Saat über aktuelle Entwicklungen am internationalen Kartoffelmarkt. Auch wenn der Kartoffelanbau in den entwickelten Ländern in den letzten 25 Jahren rückläufig war, so steigt die Anbaufläche weltweit an, da die Entwicklungs- und Schwellenländer im selben Zeitraum große Zuwächse verzeichnen konnten. So ist China weit vor der Europäischen Union mittlerweile der größte Kartoffelerzeuger der Welt. Innerhalb Europas ist Deutschland der größte Kartoffelproduzent, gefolgt von Polen, Frankreich und den Niederlanden. Vor allem die Verarbeitungsindustrie hat in den letzten Jahren ihre Kapazitäten ständig ausgebaut. Auch in den nächsten Jahren werde die Industrie steigende Mengen nachfragen, so Neff. Besonders die Pommesindustrie meldet steigenden Bedarf. Auch im Kartoffelstärkesektor gibt es nach einigen eher verhaltenen Jahren mittlerweile wieder steigenden Bedarf. Es sei absehbar, dass der gesamte Kartoffelmarkt immer stärker von der industriellen Verarbeitung beeinflusst sei, so Neff. Die entsprechende Flächenausweitung sieht Neff in den frühen Gebieten Mitteleuropas und in den Mittelmeerländern. Über die richtige Düsenauswahl beim Erdäpfel-Pflanzenschutz berichtete Roman Hauer von der Bildungswerkstatt Mold. Die Düsenwahl erfordere nur geringen Kosteneinsatz, habe aber großen Einfluss auf einen effektiven Pflanzenschutz. Die aktuell für die Drahtwurmbekämpfung zur Verfügung stehenden Mittel erläuterte Anita Kamptner von der LK NÖ. Josef Wasner berichtet vom Bodenschutzprojekt der LK NÖ. Im Erdäpfelbau gibt es zahlreiche Ansätze, die Erosion zu vermindern – vom einfachen “Dämme-quer-zum-Hang-Ziehen” bis hin zu aufwendigen Verfahren mit Querdammhäuflern und Einsaaten. Die Vortragsunterlagen stehen auf www.erdaepfelbau.at als Download zur Verfügung.

Anita Kamptner, LK NÖ

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