NÖM senkte Erzeugermilchpreis um zwei Cent netto

Hohe Anlieferung führt zu verstärktem Marktdruck

Das niederösterreichische Molkereiunternehmen NÖM senkt mit 1. Februar 2016 den Erzeugerpreis für konventionelle Milch um zwei Cent netto je kg. Für Milch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß werden jetzt 29 Cent netto beziehungsweise 32,43 Cent brutto (nach Abzug des AMA-Marketingbeitrags) ausbezahlt. Dies teilte heute, Dienstag, die Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN), welche die Lieferanten der NÖM vertritt, mit.

“Die Situation am europäischen Milchmarkt ist weiterhin mehr als angespannt. Die deutlich gestiegenen Anlieferungsmengen führen zu erhöhtem Preisdruck. Besonders die Milchlieferanten in Irland und den Niederlanden haben ihre Produktion stark erhöht. Auch in unserer Genossenschaft ist die angelieferte Milchmenge im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Während 2015 die zu erwartende Zusatzabgabe eine bremsende Wirkung hatte, wird derzeit das Auslaufen der Quote erstmals spürbar. Im Dezember 2015 betrug die Anlieferungssteigerung 7,5 %, auch im Jänner 2016 lag die Menge um mehr als 7,5 % über dem Niveau des Vorjahres”, stellt die MGN-Führung im jüngsten Lieferantenschreiben zur aktuellen Marktlage fest.

Entlastung des Milchmarktes nur durch Rücknahme der Anlieferung möglich

“Die angelieferten Mehrmengen treffen auf einen stagnierenden bis leicht rückläufigen Absatzmarkt. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Verwertungserlöse”, wird von der MGN betont. Eine generelle Entlastung des Milchmarktes sei nur durch eine Rücknahme der Anlieferungsmengen möglich. Solange europaweit die Mengen steigen, sei an eine Trendumkehr nicht zu denken. Die MGN appelliert daher an die Lieferanten, “die derzeitige Situation zu nutzen, um eventuell die Herde zu optimieren und nicht unbedingt jeden Liter zur Anlieferung zu bringen”. Eine Reduktion der einzelbetrieblichen Menge entlaste “nicht nur die NÖM, sondern auch uns als Genossenschaft”.

Aktienaufstockung finalisiert

Die MGN-Geschäftsführung teilt weiters mit, dass die Bundeswettbewerbsbehörde nun grünes Licht zum Aktienankauf gegeben hat. Damit erfolgte mit 1. Februar 2016 die offizielle Übertragung von 4,83 % NÖM-Aktien an die Genossenschaft. Die MGN-Milchbauern sind daher mit 25 % an der NÖM AG beteiligt. Zusätzlich wurde zugunsten der Genossenschaft ein Vorkaufsrecht ausverhandelt.
AIZ

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