Potenzial von Untersaat im Maisanbau

Untersaat bei Mais mit Aerosem. Foto: Pöttinger

Starkregen und große Wassermassen können zu vielfältigen Problemen führen: von Nitratauswaschungen und Pestizideinträgen in Oberflächengewässern mit entsprechendem Fischsterben bis hin zu Vermurungen und Verwüstungen durch Erdabtrag, Bodenerosion und Humusverlust sowie Ertragsdegression.

Wenn große und schwere Wassertropfen mit voller Wucht auf die Bodenaggregate treffen, zerfallen diese und lösen sich bis in kleine Strukturteile auf. In Kombination mit den großen, oberflächlich abfließenden Wassermassen nimmt die Erosion ihren Anfang. Speziell im Hang verschärft sich die Problematik noch deutlich. Gesellschaftspolitisch führen diese oberflächlichen Verschlämmungen und der Erdabtrag zu unnötigen Kosten: sei es mit Erde verschlämmte Hausgärten oder Pools einerseits oder Wertverlust der Ackerböden durch den Humusabtrag.

Gezielte Reduktion von Erosion mit der Untersaat

Gezielte Untersaat kann entscheidend dazu beitragen, die Erosion zu reduzieren. Pöttinger hat in einer Testreihe – in Zusammenarbeit mit der Universität UCL in Belgien – das  Zusammenspiel zwischen Untersaat-Kulturart und idealer Aussaatmenge zur Balance zwischen der Reduktion der Bodenerosion und hohem Ertrag perfektioniert.

Entscheidend ist dabei auch die richtige Ausbringung der Untersaat: Die Untersaat muss, so Pöttinger in einem Bericht, unbedingt zur gleichen Zeit (= One pass) mit der Maisaussaat gesät werden. Zusätzlich müsse die Untersaat mit einem eigens dafür vorgesehenen Schar abgelegt werden, damit die Keimung so rasch als möglich startet. Dieser Ablauf sei notwendig, um eine zügige Entwicklung der Untersaat zu gewährleisten. Denn nur dann sei der Erosionsschutz gegeben. Bei oberflächiger Ausstreuung der Untersaat werde die Keimung verzögert und die Oberfläche später bedeckt. Bis zur ersten Pflanzenschutzmaßnahme bei Mais im sechs bis acht-Blattstadium sei die Untersaat gut entwickelt. Sie werde lediglich im Wachstum leicht gebremst, aber nicht vernichtet. Die Untersaat verliere gegenüber dem Mais an Wuchshöhe und die Maispflanze könne ungehindert den Wachstumsfortschritt ausbauen. Nach dem Reihenschluss der Maispflanzen sei auch die Untersaat wieder voll in vegetativem Wachstum und das einfallende Licht für die Untersaat reiche aus, den Boden zu bedecken und zu schützen.

 Aerosem mit PCS für Untersaat

Mit PCS (Precision Combi Seeding), der neuesten Entwicklungen bei der Aerosem, will Pöttinger den Weg bei pneumatischen Sämaschinen vorgeben.

Pöttinger gelang mit der Neuentwicklung der pneumatischen Sämaschine Aerosem die Integration von Einzelkornsätechnik in eine pneumatische Standard-Sämaschine. Ziel war es die Vorteile beider Welten in einer Maschine zu vereinen. Besonders für den Einsatz in der Maisaussaat soll das System hervorragend geeignet sein. Die Maschine verfügt über bis zu zehn Einzelkornelemente für 37,5 cm beziehungsweise 75 cm Reihenabstand (nur mit der Aerosem ADD bei 12,5 cm). Die Möglichkeit der bedarfsgerechten Düngung wurde bei dieser Maschine ebenfalls berücksichtigt: Über das herkömmliche Dosiersystem kann mit einem entsprechenden Verteilerkopfeinsatz Dünger neben den Einzelkorn-Saatreihen eingebracht werden. Wesentlich interessanter ist hier die Option der Grasuntersaat, kombiniert mit Einzelkornsaat, um den Boden optimal vor Erosion zu schützen. Die technische Lösung im Detail: Der Saattank ist in zwei Segmente aufgeteilt, für Einzelkornsaatgut (es gibt keine Einzelbehälter je Reihe) und für den Dünger oder die Untersaat. Die Umstellung von Normalsaat auf Einzelkornsaat erfolgt über schwenkbare Schottwände. Für das Saatgut ist beidseitig ein Füllstandsensor angebracht.

Quelle: Pöttinger
Aerosem PCS-Maisdosierung. Foto: Pöttinger

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  • AEROSEM PCS Maisdosierung 2 Hq: Pöttinger
  • Aerosem Pcs Untersaat 1 Hq: Pöttinger
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