Roundhouse für Milch- und Mutterkühe

Leo und Jan Kordel halten Milchvieh und Mutterkühe im Rundstall. Mittelfristig sollen die Kühe durch Ziegen abgelöst werden.

Jan Kordel beim Einstreuen. Mit dem kombinierten Einstreu- und Futterwagen kann auch das Futter im Zuge einer Umfahrt um den Rundstall vorgelegt werden. ©Rodens
Jan Kordel beim Einstreuen. Mit dem kombinierten Einstreu- und Futterwagen kann auch das Futter im Zuge einer Umfahrt um den Rundstall vorgelegt werden. ©Rodens
Seit Herbst 2013 steht ein Roundhouse auf dem Weinfelder Hof der Familie Kordel in Mehren in der Eifel (Deutschland). Betriebsführer Leo Kordel (56) zur Entstehungsgeschichte: “Aus der Presse haben wir erfahren, dass bereits ein Rundstall in der Nähe steht. Das hat uns interessiert und nach einem Besuch waren wir vom Stallsystem so überzeugt, dass wir uns beim Bau unseres neuen Mutterkuhstalls für das Roundhouse entschieden.”

Milchkühe raus, Ziegen und Mutterkühe rein

Kordel hat für seinen Rundstall die Variante mit 30 m Durchmesser gewählt. Auf einer Grundfläche von 720 m² gibt es acht Stallabteile mit je 90 m2. Ein Abteil wird jedoch zur Hälfte zur Errichtung der Wiege-, Behandlungs- und Verladeeinrichtung genutzt, sodass sich die Fläche zur Belegung mit Rindern auf etwa siebeneinhalb Stallabteile reduziert. In Summe könnten in dem Stall 150 Tiere gehalten werden. “Wir haben also noch etwas Luft nach oben”, erklärt Leo Kordel mit einem Blick in die Zukunft.
Zusammen mit seinem Sohn Jan (33) baut er derzeit eine Mutterkuhherde zur Pflege der umliegenden Maare (ehemalige Vulkanseen) auf, daher ist der Stall noch nicht voll belegt. “Derzeit stehen neben den Mutterkühen auch unsere weibliche Nachzucht der Milchviehherde, die trockenstehenden Kühe sowie unsere Ziegenherde im Stall, mittelfristig soll der Stall jedoch mit unserer Mutterkuhherde voll belegt werden.” Besonders überzeugt den Landwirt die zentrale Fang- und Behandlungsanlage, die die Arbeit an und mit den Tieren erheblich vereinfacht. Die ersten Erfahrungen damit sind so positiv, dass er darauf keinesfalls mehr verzichten möchte. Zwecks Arbeitserleichterung wurde zudem in eine kombinierte Futterverteil- und Einstreumaschine eines französischen Herstellers investiert. Für die tägliche Fütterung und die im Zwei-Tages-Rhythmus anfallende Einstreuarbeit ist Jan Kordel zuständig. Jan: “Alle zwei Tage brauchen wir derzeit zwei Rundballen Stroh. Wenn der Stall voll ist, wird sich dies wohl noch etwas erhöhen. Aufpassen muss man jedoch bei der Bedienung der Maschine, damit man den Auswurf aus Versehen nicht zu hoch einstellt. Ins Stroh eingewickelte Steine könnten sonst die Dachhaut beschädigen.” Besonders gut gefällt ihm, dass der Strohstaub durch die offene Bauweise des Stalls binnen weniger Minuten völlig abgezogen ist.

Benedikt Rodens

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