Saattechnik: Was Bauern wichtig ist

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat Landwirte zur Sätechnik befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass Drillmaschine und Einzelkornsägerät nicht nur technisch zwei verschiedene Welten sind.

Die Qualität der Saatgutplatzierung/-vereinzelung ist für die Landwirte der wichtigste kaufentscheidende Faktor. ©DLG
Die Qualität der Saatgutplatzierung/-vereinzelung ist für die Landwirte der wichtigste kaufentscheidende Faktor. ©DLG
Am vorliegenden DLG-PraxisMonitor “Sätechnik” nahmen insgesamt 266 “Toplandwirte” teil. Sie bewirtschaften insgesamt eine Fläche von fast 70.000 Hektar, was einem Durchschnitt von 263 Hektar pro Betrieb entspricht.
Drilltechnik
Bei der Frage nach dem Hersteller ihrer Drillmaschine geben die Praktiker vor allem drei Namen an: Amazone führt mit 26,6 Prozent (%) der Nennungen vor Lemken (20,9 %) und Horsch (17,2 %). Der Rest entfiel auf andere Marken oder hatte hat keine Drillmaschine (1,7) %. Mit knapp 80 % setzen die meisten ihre Sätechnik in einer Drillkombination ein. Über 70 % der Drillmaschinen in der Praxis haben heute eine Arbeitsbreite von 3,0 Metern (m). Die Geräte werden in der Regel neu bzw. neuwertig gekauft, nur knapp zehn Prozent der Landwirte investieren hier in gebrauchte Technik, die älter als zwei Jahre ist. Zum Zeitpunkt der Befragung waren 65,8 % der Drillmaschinen auf den Betrieben zehn Jahren alt oder jünger.

Einzelkorn-Sätechnik

Ein gänzlich anderes Bild zeigen die Befragungen zur Einzelkorn-Sätechnik. Erwartungsgemäß sind hier die Betriebe, die kein Einzelkornsägerät besitzen, mit 54,1 % in der absoluten Überzahl. Unter den verbliebenen immer noch 79 Antworten liegen die Hersteller Grimme/Kleine (7,6 %), Monosem (6,4 %) sowie Becker (5,8 %) und Kverneland (ebenfalls 5,8%) nahezu gleichauf.Aber auch in Bezug auf das Alter zum Zeitpunkt der Befragung sowie zum Zeitpunkt der Anschaffung zeigt sich bei den Einzelkornsägeräten ein anderes Bild. So sind heute nur knapp ein Viertel der Maschinen unter fünf Jahre alt, genauso viele haben aber bereits schon mehr als 25 Jahre auf dem Buckel. Zum Zeitpunkt der Anschaffung waren drei Viertel der Maschinen neu, aber auch 13,7 Prozent der Sägeräte bereits zehn Jahre oder älter. Die Einzelkornsägeräte hatten eine Arbeitsbreite von 2,50 bis 8,10 m, wobei drei und sechs Meter am häufigsten vertreten waren.

Faktoren für den Kauf

Unter den entscheidenden Faktoren bei der Anschaffung nehmen einige Punkte eine herausragende Stellung ein. So sind die Qualität der Saatgutplatzierung bei der Standarddrille bzw. die Saatgutvereinzelung bei einem Einzelkornsägerät die wichtigsten Faktoren. Sie wurden von über 88 % der Landwirte als wichtig oder sehr wichtig beurteilt. Sogar 93,4 % hielten die Querverteilung des Saatguts für wichtig oder sehr wichtig, wenngleich durch etwas geringere Nennungen bei “sehr wichtig” der Durchschnitt dieses Kriteriums knapp an zweiter Stelle lag. Die Stabilität des Rahmens und die Einstellung der Arbeitstiefe sowie der Saatgutmenge bzw. des Pflanzensollabstands wurden etwa gleichermaßen an dritter Stelle der Wichtigkeit genannt. Etwas erstaunlich ist das Ergebnis zu Isobus: Mit 45,1 % als “weniger wichtig” oder “unwichtig” beurteilten die Praktiker eine mögliche Isobus-Fähigkeit der Drillmaschine bzw. des Einzelkornsägeräts als das am wenigsten kaufentscheidende Kriterium überhaupt.
Unter den tatsächlichen Auswahlkriterien beim letzten Maschinenkauf zeigten sich die Feldprobe auf dem eigenen Betrieb bzw. Erfahrungsberichte von Berufskollegen als wichtige Kriterien.

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