Schultes: Kontrollierte Lebensmittel-Transparenz schafft Vertrauen

Gerade bei Lebensmitteln sollte auf die Herkunft und Qualität geachtet werden. Foto: agrarfoto.com

Herkunft benötigt Vertrauen und Transparenz schafft Vertrauen; vor allem bei Lebensmitteln. “Daher gibt es im Lebensmittelhandel zum Teil schon seit Jahrzehnten verpflichtende und genau geregelte Herkunftsangaben. Bei frischem Obst wie auch Gemüse gelten diese seit mehr als 50 Jahren, bei Eiern seit zehn und bei Fleisch seit zwei Jahren. Die Gastronomie wiederum setzt auf freiwillige Systeme und Landwirtschaftskammer beziehungsweise AMA bieten mit ‘Gut zu Wissen’ der Gemeinschaftsverpflegung ein System an, das ermöglicht, die Herkunft von Fleisch und Eiern auf der Speisekarte transparent zu machen. Um Täuschung von Gästen und Konsumenten wirksam zu unterbinden, sind neben der Kennzeichnung auch moderne Kontroll-Instrumente, wie die Isotopen-Herkunftsanalyse, vermehrt einzusetzen”, stellte LK Österreich-Präsident Hermann Schultes fest.

Transparenz als Konsumenten-Recht

“Transparenz ist nämlich nicht nur ein Recht der Konsumenten, es gilt auch, ehrliche und saubere Anbieter vor Täuschern, Schwindlern und Trittbrettfahrern zu schützen. Die überwiegende Mehrheit, die anständig und ehrlich für den guten österreichischen Namen arbeitet, muss vor jenen geschützt werden, die schwindeln sowie als Trittbrettfahrer ausschließlich von der ehrlichen Leistung wie auch dem guten Image der anderen profitieren. Daher ist es an der Zeit, unsere Rückverfolgbarkeitssysteme bis an die Wurzel zu durchleuchten, ob sie imstande sind, derartigen unseriösen Praktiken einen wirksamen Riegel vorzuschieben. Wir müssen nämlich die Trittbrettfahrer abschütteln”, ergänzte Schultes.

Isotopenanalysen sichern Rückverfolgbarkeit

Pflanzen nehmen über die Luft, das Wasser sowie die Erde und Tiere beim Verzehr dieser Pflanzen bestimmte Spurenelemente auf. Die Aufnahme variiert je nach Zusammensetzung der Erde und Pflanzenart. So hat jedes Produkt einer spezifischen Region ein eigenes Isotopen- beziehungsweise Elementmuster. Das erlaubt eine exakte Zuordnung des Lebensmittels zu seiner Ursprungsregion mithilfe von Isotopen- und Multielementanalysen.

“Handel und Konsumenten verlangen zu Recht Authentifizierung wie auch Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, weil sie nicht beschwindelt und belogen werden wollen. Kontrollierte Transparenz macht es möglich, dass die Konsumenten im Lebensmittelhandel oder in der Gastronomie genau jene Qualität erhalten, die ihnen versprochen wird und für die sie auch bezahlen. In Österreich sind zwei derartige Untersuchungseinrichtungen vorhanden, wovon eine die Republik Österreich betreibt. Wir müssen nun intensiv daran arbeiten, Herkunft und Vertrauen der Kunden abzusichern sowie den Konsumenten beziehungsweise den Gästen den berechtigten Wunsch nach gesicherter Herkunft auch erfüllen”, verlangte Schultes.

Hohe Standards brauchen Transparenz

“Konsumenten, Gäste, Öffentlichkeit, kurz alle Österreicherinnen und Österreicher haben ein Bild unserer Landwirtschaft: Die europaweit einzigartigen Standards in Sachen Tierwohl, gentechnikfreier Anbau, Naturschutz, Schutz des Lebensraums und nachhaltiges Wirtschaften unterscheiden uns deutlich von den Mitbewerbern. Diese hohen Standards, die der Gesetzgeber verlangt, leben unsere Bäuerinnen und Bauern tagtäglich. Wir liefern, was Österreich braucht. Doch höchste Standards verursachen Kosten, die von den Preisen getragen werden müssen. Konsumenten sind aber nur dann bereit, diese Preise zu bezahlen, wenn sie von der österreichischen Herkunft wissen und sich darauf auch wirklich verlassen können. Deshalb brauchen wir, um dieses Vertrauen zu rechtfertigen, kontrollierte Transparenz”, so Schultes abschließend.

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  • Nahrung: agrarfoto.com
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11. September 2017