Schultes: Wer das Wasser hat, gestaltet die Zukunft

Machbarkeitsstudie "Beregnung" für Risikogebiet Ostösterreich notwendig

Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, wo und wie die Donau Möglichkeiten zur Bewässerung bietet.

“Der Klimawandel führt dazu, dass ohne Gegenmaßnahmen in den Trockengebieten Österreichs der Pflanzenbau immer schwieriger wird. Wir müssen daher vorsorgen, dass in diesen Regionen auch in Zukunft Lebensmittel erzeugt werden können. Das machen wir, indem wir einerseits die Bodenfruchtbarkeit sichern, Stichwort: Humuswirtschaft, und andererseits, indem wir Pflanzen züchterisch optimieren, damit sie mit Hitze- und Trockenstress besser zurechtkommen. Und dort, wo es möglich ist, müssen wir auch das notwendige Wasser bereitstellen. 2015 wurde österreichweit die Wasserversorgung vor dem Hintergrund des Klimawandels untersucht. Nun brauchen wir rasch für das Risikogebiet Ostösterreich eine Machbarkeitsstudie, die ganz konkret aufzeigt, wo und wie die Möglichkeiten, die die Donau zur Bewässerung bietet, auch genützt werden können”, erklärte LK Österreich-Präsident Hermann Schultes im Rahmen der “Klartext”-Veranstaltung zum Thema “Lebensquell Wasser: Wie lange noch?” in Stockerau (NÖ).

“Wer das Wasser hat, gestaltet die Zukunft, das gilt besonders für die bedrohten Trockengebiete in Ostösterreich. Denn gerade dieses Gebiet hat eine enorme Bedeutung für eine hochwertige und wertschöpfungsintensive Gemüse-, Mais-, Erdäpfel- und Zuckerrübenproduktion. Mit einer gesicherten Wasserversorgung erhält die gesamte Region eine mitteleuropäische Sonderstellung, wovon Wirtschaft, Landwirtschaft und Arbeitsmarkt gleichermaßen profitieren würden. Ohne Wasser hingegen drohen Trocken- und Klimaverhältnisse, wie in Ostanatolien. Daher ist eine Studie, die die umsetzbaren Bewässerungsmöglichkeiten auslotet, ein Gebot der Stunde”, ergänzte Schultes.

Weitere Anpassungsschritte

“Der Klimawandel ist eine Tatsache. Unwetter und überlange Hitzeperioden erschweren die Pflanzenproduktion enorm. Dennoch verlangen die Konsumenten mit Recht beste Lebensmittel aus der Region. Die Landwirtschaft ist daher gefordert, Maßnahmen zur Anpassung an diese neue Situation zu setzen. So bilden ein gesunder Boden, eine vernünftige Fruchtfolge und anpassungsstarke Pflanzensorten wesentliche konkrete Anpassungsschritte. Eine entsprechende Bewässerung ergänzt diese Strategie und sichert sie dauerhaft ab. Ist jedoch in Krisenjahren keine ausreichende Wasserversorgung möglich, braucht es auch Versicherungslösungen und Vorratshaltung. Bereits bestehende Modelle, wie Ernte- oder Einkommensversicherungen werden weiterentwickelt werden müssen. Schließlich ist eine Lösung des Problems nur dann möglich, wenn alle Verbraucher, also die Landwirtschaft, die Industrie und die Haushalte an einer gemeinsamen Wasserzukunft unseres Landes arbeiten”, so Schultes.

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