Schwarzmann zum Frauentag: Mehr Bäuerinnen in Entscheidungsgremien

Arge Bäuerinnen will partnerschaftliche Interessenvertretung verstärken.

Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen: Unser Ziel ist eine gleichberechtigte Teilhabe in Entscheidungsgremien des ländlichen Raumes. Foto: Jan Hetfleisch

“Die Frauen in der Landwirtschaft sind unverzichtbar. Sie sichern eine flächendeckende bäuerliche Bewirtschaftung und setzen auf partnerschaftliche Bewirtschaftung der Familienbetriebe. In agrarischen Organisationen und Gremien gibt es bei der partnerschaftlichen Aufteilung und Besetzung von Positionen allerdings nach wie vor großen Aufholbedarf. Mit der bundesweiten Umsetzung der Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung wollen wir einen Frauenanteil von 30 Prozent in Entscheidungsgremien des ländlichen Raumes erreichen”, erklärt Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen, anlässlich des heute, 8. März, stattfindenden “Internationalen Frauentages”.

Mehr Frauen in der Landwirtschaft sollen mitreden und mitentscheiden

Mit der Präsentation der Bäuerinnen-Charta hat die Arge vor zwei Jahren einen großen Schritt gesetzt. “Unser Ziel ist es, den interessierten Bäuerinnen die Türen in alle wichtigen Positionen der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raumes zu öffnen. Die Zukunft der peripheren Regionen liegt in den Händen der Frauen. Sie haben eine Schlüsselposition inne und aus diesem Grund ist es überaus wichtig, dass künftig mehr Frauen in der Landwirtschaft bei wichtigen Entscheidungen der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raumes mitreden und mitentscheiden können”, so Schwarzmann.

100 Jahre Frauenwahlrecht

Im Jubiläumsjahr “100 Jahre Frauenwahlrecht” erinnert die Bäuerinnenorganisation einmal mehr an die Leistungen der Frauen in der Landwirtschaft zum Zeitpunkt der Einführung des Frauenwahlrechts nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. In dieser Zeit sei es unter anderem Österreichs Frauen in der Landwirtschaft zu verdanken, dass bäuerliche Familienbetriebe weiter bewirtschaftet wurden. “Den Aufbau und die Weiterentwicklung auf den landwirtschaftlichen Betrieben und auch in unseren Dörfern haben wir vielen engagierten Bäuerinnen und Landfrauen und ihrer Hände Arbeit zu verdanken. Ihre Leistungen in den vergangenen Jahrzehnten wollen wir mit Achtung und Dankbarkeit in Erinnerung halten”, so Schwarzmann.

Partnerschaftliche Interessenvertretung

“Heute wollen wir alles daransetzen, dass geschlechterbedingte Barrieren, die Frauen daran hindern am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben teilzunehmen, abgebaut werden. Unser Ziel ist eine gleichberechtigte Teilhabe in Entscheidungsgremien des ländlichen Raumes. Mit der Bäuerinnen-Charta wollen wir ein neues Bewusstsein für die Handlungsmöglichkeiten beider Geschlechter schaffen und politisch aktive Frauen motivieren und fördern. Wir wollen noch mehr kompetente Bäuerinnen stärken, von der Hinterbühne ins Rampenlicht zu treten. In allen Entscheidungsgremien sollen gleichberechtigt kompetente und mutige Frauen zum Zug kommen”, erklärt Schwarzmann abschließend.

Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen wurde 1972 gegründet und vertritt die Interessen von rund 130.000 österreichischen Bäuerinnen. Die bundesweite Koordinierung der in allen Bundesländern vertretenen ARGE Bäuerinnen erfolgt in der Landwirtschaftskammer Österreich. Die Vorsitzende der ARGE Bäuerinnen, Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, ist Bergbäuerin im Biosphärenpark Großes Walsertal, Vorarlberg, und bewirtschaftet in Raggal einen Bergbauernhof mit Milchwirtschaft und Alpwirtschaft.

- Bildquellen -

  • Schwarzmann C Jan Hetfleisch 7: Jan Hetfleisch
- Werbung -
Vorheriger ArtikelSchweinemarkt KW 10-11/2019: Unterdurchschnittliches Schweineangebot für impulslosen Fleischmarkt ausreichend
Nächster ArtikelBäuerin sein und sich selbst dabei nicht vergessen