Schweinemarkt KW 11-12/2018: Deutsche Schlachtkonzerne üben Preisdruck aus

In Gegenreaktion auf die starken Preisanstiege im Februar zeigen im März die deutschen Großabnehmer ihre Muskeln. In der Vorwoche hat Vion den Vereinigungspreis um einige Cent unterfahren, diese Woche sind es Tönnies und Westfleisch. In der Konsequenz musste die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften neuerlich mit einer Preisrücknahme reagieren, um vier Cent ging es diese Woche nach unten. Die übrigen Mitgliedstaaten zeigen stabilere Preise, allerdings auf einem niedrigeren Niveau, da der Anstieg im Februar außerhalb Deutschlands und Österreichs moderater ausfiel.
Am Fleischmarkt laufen die Geschäfte bei Schinkenteilen aufgrund der Oster-Nachfrage zufriedenstellend. Das übrige Sortiment bewegt sich eher impulslos, u. a. auch deshalb, weil der Drittlandexport nach Asien als „schleppend“ beschrieben wird; der gegenüber dem US-Dollar erstarkte Euro verteuert die Exporte.

In Österreich hat sich das Angebot an schlachtreifen Schweinen auf Durchschnittsniveau eingependelt. Die Verunsicherungswelle aus Deutschland dämpft auch hierzulande die Kaufbereitschaft der Abnehmer. Folgedessen mussten vereinzelt Partien den einen oder anderen Tag länger als geplant im Stall verharren, wodurch auch das Schlachtgewicht mit 97,8 kg stabil auf hohem Niveau liegt.
Vertreter aus dem Fleischgroßhandel beklagen, dass das Ostergeschäft bereits gelaufen sei und es für den Start in die Grillsaison noch zu kalt bzw. noch zu früh sei. Vor diesem Hintergrund wurde auch an der Österreichischen Schweinebörse die Notierung um vier Cent zurückgenommen.

Preise KW 11/12 (Marktbericht vom 15. März 2018):

Mastschweine-Notierungspreis:   1,45 Euro (– 0,04)
Berechnungsbasis:                     1,35 Euro

Zuchten-Notierungspreis:           1,32 Euro (=)
Berechnungsbasis:                     1,22 Euro

Johann Schlederer; VLV

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