Smarte Landtechnik mit neuen Perspektiven

Das Gut Mariaburghausen in Haßfurt (D) war vergangene Woche Schauplatz einer internationalen Großveranstaltung, den DLG-Feldtagen. 358 Aussteller aus 18 Ländern präsentierten dort alles rund um den modernen Pflanzenbau.

Sensortechnik war ein Schwerpunkt auf den DLG-Feldtagen. Sie ermöglicht u. a. den effizienten, umweltschonenden Einsatz von Düngemitteln. ©BZ/Stockinger
Sensortechnik war ein Schwerpunkt auf den DLG-Feldtagen. Sie ermöglicht u. a. den effizienten, umweltschonenden Einsatz von Düngemitteln. ©BZ/Stockinger
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und ihre Partner haben inzwischen reichlich Erfahrung mit der Veranstaltung von Großevents. Dementsprechend gut organisiert gingen von 14. bis 16. Juni die DLG-Feldtage bei Haßfurt (D) mit 358 Ausstellern über die Bühne. Lediglich das Wetter mit heftigen Regengüssen spielte nicht mit. Wer aber von den 22.000 Besuchern den teils tiefen Morast der unbefestigten Wege nicht scheute, konnte u. a. viele Pflanzenzüchtungen sowie chemische und technische Neuheiten auf dem Feld ausgiebigst begutachten, letztere teils auch im praktischen Einsatz.

Wissen von oben

Drohnen mit Spezialkameras eröffnen neue Perspektiven. ©BZ/Stockinger
Drohnen mit Spezialkameras eröffnen neue Perspektiven. ©BZ/Stockinger
Auch Landtechnik-Interessierte bekamen einiges geboten: neben großen, leistungsstarken Landmaschinen, wie etwa dem Fendt 1050 mit 500 PS und riesigen Feldspritzen, auch kleine Geräte, die komplett neue Perspektiven eröffnen. So richtete die DLG mit den Ausstellern unter dem Motto “Das Wissen kommt von oben” ein Info-Zentrum zu Drohnen und Fernerkundungssystemen in der Landwirtschaft ein.
Ausgestattet mit speziellen Sensoren und Kameras können unbemannte Kopter mit vier bis acht Rotoren etwa für landwirtschaftliche Bonituren, zum Auffinden von Wildkitzen, für Applikationskarten und die Erstellung von 3-D-Modellen eingesetzt werden. Diese interessanten Informationen aus der Luft haben ihren Preis: Geo-Konzept bietet etwa Drohnen um rund 30.000 Euro an (inkl. Schulung, RGB-Kamera sowie sämtlicher nötiger Hard- und Software). Dazu kommen Kosten für spezielle High Tech-Zusatzausrüstungen – eine Multispektralkamera kostet rund 20.000 Euro – und insbesondere in Österreich strenge rechtliche Rahmenbedingungen für den Betrieb eines unbemannten Flugobjekts. Eine interessante Alternative für viele Landwirte  ist daher die Beauftragung Dritter mit Flugaufnahmen. In Österreich bieten beispielsweise die Lagerhäuser Drohnenüberflüge an.

Präzision vom Sensor

Ein weiterer Schwerpunkt der Feldtage waren Sensoren für den Bereich Precision Farming. Bei Vorführungen konnte man sich etwa über das Zusammenspiel von Stickstoffsensoren und Düngerstreuern selber ein Bild machen. Viele Hersteller bieten hier inzwischen interessante Lösungen an. Auf dem Feldtag nicht zu übersehen war der Crop Sensor. Claas bewirbt ihn als einzigen Isobus-Pflanzensensor am Markt. Mit einer  Reihe wichtiger Isobus-Terminals ist es daher möglich, Sensor und Anbaugerät über ein Terminal zu betreiben. Angebaut wird der Crop Sensor an der Traktorfront, Messgrööen sind Biomasse- und N-Index. Als Preis (inkl. Terminal) wurden ca. 22.000 bis 24.000 Euro angegeben.

Roboter auf dem Feld

Samuel Layer-Reiss, Andreas Schmyrin und David Lippner vom Schülerforschungszentrum präsentieren ihren Roboter. ©BZ/Stockinger
Samuel Layer-Reiss, Andreas Schmyrin und David Lippner vom Schülerforschungszentrum präsentieren ihren Roboter. ©BZ/Stockinger
Bereits zum zweiten Mal fand zusammen mit den DLG-Feldtagen das internationale Field Robot Event (FRE) statt. Beim FRE galt es, in fünf verschiedenen Disziplinen Aufgaben im Versuchsfeld zu lösen. Dabei standen autonome  Navigation, Detektion und Bekämpfung von Unkrautpflanzen und Aussaat im Mittelpunkt. Im abschließenden “Freestyle” zeigten die Teams in einer selbstgewählten landwirtschaftsbezogenen Aufgabe, was ihre Roboter Spezielles leisten können.
Dabei wurde klar, dass zukünftig in der Landwirtschaft nicht nur Größe und Kraft der Maschinen entscheidend sind, sondern smarte Lösungen gefragt sind – und die stecken oft in kleinen Geräten.

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