Trichogramma-Ausbringung via Drohne wird vermehrt genutzt

Drohnen-Pilotin Claudia Mittermayr beim Trichogramma-Einsatz im Feld. Foto: RWA

Das seit zwei Jahren bestehende Trichogramma-Service der Lagerhäuser, bei dem Nützlinge zur Bekämpfung des Maiszünslers per Drohne ausgebracht werden, verlief 2017 laut RWA erfolgreich. Auf einer Fläche von rund 1.000 Hektar wurden ca. 80.000 Trichogramma-Kugeln bzw. ca. 88 Mio. Schlupfwespen ausgebracht. Konventionelle sowie Bio-Landwirte, die das Service nutzen, sollen von der präzisen Ausbringung, die viel Zeit spart, begeistert sein.

Der Maiszünsler ist ein bedeutender Schädling in der Maisproduktion. Eine effektive und vor allem biologische Möglichkeit, um diesen zu bekämpfen, stellt die Ausbringung von Trichogramma, also Schlupfwespen, dar. Diese hatte bislang nur den großen Nachteil, dass sie viel Zeit beanspruchte. Die Landwirte mussten Kärtchen, die mit Schlupfwespen-Eiern bestückt sind, direkt am Feld verteilen und dabei viele Meter zurücklegen.

Das innovative Service der Lagerhäuser, die Nützlinge mit der Drohne auszubringen, löst dieses Problem und macht diese Art der Schädlingsbekämpfung um ein Vielfaches attraktiver. 2016 wurde die Dienstleistung Landwirten erstmals angeboten und diese ist heuer nun so richtig angelaufen. Dabei zeigte sich, dass immer mehr Landwirte das Serviceangebot wahrnehmen und in Folge auch nutzen.

Drohnen immer stärker im Einsatz
„Unsere Drohnen haben heuer Trichogramma auf einer Fläche von rund 1000 Hektar ausgebracht und sind damit drei Mal so viel geflogen wie im Vorjahr. Mehr als 30 Betriebe aus Niederösterreich, Oberösterreich und dem Burgenland nutzten diese innovative, präzise und vor allem zeitsparende Form der Schädlingsbekämpfung. Die Hälfte dieser Betriebe wirtschaftet dabei konventionell und die andere biologisch“, so Claudia Mittermayr, Drohnen-Pilotin und Mitarbeiterin im Bereich Farming Innovations der RWA Raiffeisen Ware Austria AG.

„Diese Methode der biologischen, schadstoffarmen und rückstandsfreien Schädlingsbekämpfung vereint eine rasche Ausbringung mit einer gleichmäßigen Verteilung der Schlupfwespen nach vorangegangenen Fangkontrollen. Der Bekämpfungserfolg war bereits im Vorjahr messbar, weswegen ich auch heuer wieder das Drohnenservice nutze“, so Hans-Peter Schnitzer, Landwirt aus Trautmannsdorf in Niederösterreich.

Automatisches Rundum-Service
Landwirte, die das Lagerhaus Trichogramma-Service nutzen, brauchen sich nach der Beauftragung um nichts mehr zu kümmern. Die Experten der Lagerhäuser bzw. der RWA übernehmen die gesamte Logistik und Abwicklung. Bereits vor Beginn der Maiszünslersaison wird die Flugroute der Drohne genau geplant. In Folge beobachten die Experten genau, wann der Maiszünsler aktiv wird. Ein bis zwei Tage vor der Ausbringung wird der Landwirt informiert, damit dieser keine chemischen oder mechanischen Maßnahmen am Feld durchführt, welche die Kugeln beschädigen könnten. Ebenso erhält der Landwirt eine Nachricht nach der erfolgreichen Ausbringung.

Auf diese Art und Weise wurden laut Lagerhäuser heuer ca. 80.200 Kugeln via Drohne präzise und rasch  –  mit einer Flugleistung von ca. vier Minuten pro Hektar – auf den Feldern verteilt. Aus diesen Kugeln, die aus Maisstärke bestehen und verrotten, sind ca. 88,2 Mio. Trichogramma geschlüpft. Landwirte, die vom umweltfreundlichen Nützlingseinsatz via Drohne und damit einer schnellen und exakten Ausbringung in der kommenden Saison profitieren möchten, können sich ab sofort bis spätestens Ende April 2018 in teilnehmenden Lagerhäusern vor Ort anmelden.

- Bildquellen -

  • Trichogramma Ausbringung: RWA
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