VÖM: Milchexporte konnten 2018 weiter zulegen

Österreichische Qualitätsstrategie auch im Ausland erfolgreich

Wichtigstes Außenhandelsprodukt ist Käse, hier wurden 152.000 Tonnen um 617 Mio. Euro exportiert, während 121.000 Tonnen um 476 Mio. Euro importiert wurden. Foto: Mag. Andrea Jungwirth/agrarfoto.com

Milch und Milchprodukte im Ausmaß von 1,23 Mrd. Euro konnten die heimischen Molkereien im Jahr 2018 exportieren. Dies entspricht einem Plus von 48 Mio. Euro oder 4,1 Prozent (%) im Vergleich zum Vorjahr. „Dies zeigt, dass es der österreichischen Molkereiwirtschaft im letzten Jahr gelungen ist, mit heimischer Qualitätsware auch im Ausland zu punkten“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) Dir. Helmut Petschar zu den nunmehr vorliegenden vorläufigen Außenhandelszahlen der Statistik Austria.

Ebenfalls gestiegen sind – wenn auch in einem etwas geringeren Ausmaß – die Importe von Milchprodukten. Diese erreichten einen Gesamtimportwert von 831 Mio. Euro, damit konnte ein leicht gestiegener positiver Außenhandelssaldo von 401 Mio. Euro erreicht werden. Der steigende Importteil zeigt allerdings, dass der Außenhandel keine Einwegstraße ist, sondern Österreich auch ein sehr begehrtes Absatzland für ausländische Milchproduzenten darstellt.

Wichtigstes Außenhandelsprodukt ist Käse, hier wurden 152.000 Tonnen um 617 Mio. Euro exportiert, während 121.000 Tonnen um 476 Mio. Euro importiert wurden. Gestiegen sind Importe als auch Exporte, wobei die Durchschnittserlöse im Export leicht zulegen konnten und die Importpreise leicht zurückgingen. Zweitwichtigste Exportgruppe sind flüssige Milchprodukte, hier kam es exportseitig zu einem Rückgang auf 655.000 Tonnen oder 289 Mio. Euro. Gefallen sind die Versandmilchmengen, was Hinweise auf die höhere Verarbeitungstiefe in Österreich gibt, während steigende Importe im Ausmaß von 207 Mio. Tonnen um 111 Mio. Euro erfolgten. Drittwichtigste Gruppe ist der Bereich fermentierte Milchprodukte, Joghurt usw. Hier gab es leichte mengenmäßige Rückgänge bei leicht steigenden Preisen im Export, ähnlich gab es rückläufige Importmengen. Die Molkeexporte sind bei leicht rückläufigen Mengen auf 104 Mio. Euro gestiegen, die Importe an Molkeprodukten betrugen 47 Mio Euro. Bei Butter kam es zu Importen von 17.500 Tonnen, während 3700 Tonnen exportiert wurden. Wichtigste Exportländer waren Deutschland, Italien und Australien, Hauptimportländer waren ebenfalls Deutschland und Italien gefolgt von den Niederlanden.

Der hohe Exportanteil in der österreichischen Milchwirtschaft zeigt, wie wichtig die Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten ist, hier konnte Österreich vor allem durch seine hohen Qualitäten punkten. Gleichfalls muss man allerdings einen steigenden Importanteil feststellen, wobei diese Produkte vor allem bei den Preiseinstiegsmarken im Lebensmittelhandel und in der Verarbeitung landen. Eine verbesserte Herkunftskennzeichnung könnte hier Abhilfe schaffen. „Wenn der Konsument die Herkunft und damit die Produktionsweise der Lebensmittel nicht erfährt, hat er keine gute Entscheidungsgrundlage für den täglichen Einkauf, eine gute Herkunftskennzeichnung ist daher dringend notwendig“, ergänzte Petschar.

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