Vorreiter im Bezirk Schwaz ist LLA Rotholz

An der LLA Rotholz wird die Kraft der Sonne bereits genutzt. Manfred Riedl, Projektleiter Solar Tirol, Direktor Josef Norz und LHStv. Josef Geisler werben für die Solarenergie. ©BZ/A. Leitner
An der LLA Rotholz wird die Kraft der Sonne bereits genutzt. Manfred Riedl, Projektleiter Solar Tirol, Direktor Josef Norz und LHStv. Josef Geisler werben für die Solarenergie. ©BZ/A. Leitner
Der Bezirk Schwaz verfügt über ein erhebliches Solarpotenzial von sechs Millionen Quadratmeter Dachflächen für die Energieerzeugung. Ein Bruchteil davon wird derzeit genutzt – Tendenz steigend.” Dies ist kurz gesagt das Bezirksergebnisse der Studie “Solar Tirol”. “Der Bezirk Schwaz ist für die Energieproduktion aus der Sonne bestens geeignet. 56 Prozent aller bestehenden Dachflächen, das sind über sechs Millionen Quadratmeter, können – so wie sie sind – zur Energieerzeugung genutzt werden”, präsentierte LHStv. Josef Geisler Details. Damit verfügt der Bezirk Schwaz über zwölf Prozent der aus der Sonne gewinnbaren Energie auf Tirols Dächern.
Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein und sich weitgehend selbst mit heimischer, erneuerbarer Energie versorgen. Dazu soll der Gesamtenergiebedarf halbiert und der Anteil regenerativer Energieträger erheblich gesteigert werden. Der Sonnenenergie kommt dabei neben der Wasserkraft eine bedeutende Rolle zu. “Ohne Sonnenenergie werden wir das Ziel der Energieautonomie nicht erreichen”, weiß Geisler.

Sonnenstrom vom Dach für den eigenen Verbrauch

Die derzeitige Stromproduktion aus Photovoltaik in ganz Tirol beträgt 81 Gigawattstunden. Das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 20.000 Haushalten. Theoretisch könnten allein im Bezirk Schwaz 851 Gigawattstunden Sonnenstrom produziert werden. “Wir setzen aber weniger auf den höchstmöglichen, sondern auf einen intelligenten Ausbau der Sonnenenergie. Wir wollen weg von der Einspeisung ins Stromnetz hin zur Eigenversorgung. Dort, wo Strom aus Sonne erzeugt wird, soll er auch verbraucht werden”, plädiert Geisler für richtig dimensionierte Anlagen.

LLA Rotholz kommt ohne fossile Energieträger aus

Vorreiter in Sachen Energiewende und Photovoltaik (PV) ist die Landwirtschaftliche Lehranstalt (LLA) Rotholz, wo heuer die bereits vierte PV-Anlage installiert wird. “Ist diese vierte Anlage fertig, produzieren wir jährlich rund 100.000 Kilowattstunden Sonnenstrom. Wir sind bemüht, auf dem Energieweg mit positivem Beispiel voranzugehen”, präsentiert Direktor Josef Norz das neueste Energieprojekt der Vorzeigeschule.
Auf den Dächern der Fachschule für ländliche Hauswirtschaft, des Schweine- und des Kälberstalls befinden sich bereits PV-Anlagen. Nimmt man die Stromproduktion aus dem eigenen Kleinwasserkraftwerk und den PV-Anlagen zusammen, erzeugt die LLA Rotholz 20 Prozent ihres Stromverbrauchs selbst. Das Energieprojekt findet auch im Lehrplan der LLA Rotholz Eingang.
Im Gebäudebereich ist die LLA dank der Wärmeversorgung durch ein Biomasseheizwerk der Bioenergie Tirol bereits jetzt annähernd frei von den fossilen Energieträgern. Dafür gibt es von LHStv, Josef Geisler großes Lob. “Nur der Traktor fährt noch mit Diesel. Aber auch daran arbeiten wir”, verweist Geisler auf den Schwerpunkt der Landesregierung in Sachen Elektromobilität.
“Je nach Lage des Gebäudes eignen sich Dächer mehr oder weniger gut als Standort für eine Solaranlage. Die Zusammensetzung des Sonnenspektrums, die Sonnenscheindauer und der Einstrahlwinkel der Sonne beeinflussen die Solarstrahlung und die Nutzung dieser Energieform”, erklärt Manfred Riedl, Leiter des Projekts “Solar Tirol”.
Weitere Informationen: www.tirol.gv.at/solartirol

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