Wald und Holz: Schlüssel in der Klima- und Energiestrategie

In Österreich hat nachhaltige Forstwirtschaft Tradition. Foto: agrarfoto.com

Anlässlich des internationalen Tag des Waldes am 21. März bekräftigen Bundesministerin Elisabeth Köstinger, Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbandes Österreich, und Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich und Präsident der LK Steiermark, die Bedeutung des bewirtschafteten Waldes für eine erfolgreiche Klima- und Energiestrategie.

Für den klimafitten Wald von Morgen

„Österreich zählt zu den waldreichsten Ländern Europas. Das ist nicht nur wirtschaftlich von Bedeutung, sondern vor allem ein wichtiger Grundpfeiler für die Umsetzung der Klima- und Energiestrategie. Wir müssen die nachhaltige Waldnutzung weiter vorantreiben, um Holz effektiv zu nutzen und CO2 zu binden. Denn, wenn der Wald nicht bewirtschaftet wird, bricht dieser irgendwann auf natürliche Weise zusammen und das Holz verrottet. Dabei wird das gespeicherte CO2 jedoch wieder in die Atmosphäre freigesetzt. Ein Beitrag zum Klimaschutz ist es aber, stattdessen den Baum und sein Holz als Baumaterial und Energielieferant zu nutzen und so CO2 zu binden. So leistet ein klimafitter Wald einen essentiellen Beitrag zur Klima- und Energiestrategie und einer umweltschonenden Zukunft“, so Köstinger.

Mit Holz in eine sichere Zukunft

“Holz ist unser wichtigster heimischer Rohstoff. Ob vom 84 Meter hohen Holzhochhaus in der Seestadt Aspern über eine feuerfeste Bekleidung aus Buchenfasern bis hin zur wohligen Wärme – Holz ist vielseitig einsetzbar und dabei in jeder Art und Weise seiner Verwendung umweltfreundlich und klimaschonend. Das Beste daran, Holz wächst vor unserer Haustüre, ist nachhaltig und ausreichend vorhanden”, bringt Rosenstatter die Vorteile von Holz auf den Punkt. Rosenstatter weiter: “Holz ist auch im Rahmen der Bioökonomie, also dem Ausstieg aus fossilen Ressourcen und hin zu nachwachsenden Rohstoffen ein wesentlicher Teil der Lösung.”

“Die Wissenschaft zeigt, dass Klimaschutz umso effizienter ist, je mehr Holz verwendet wird. Die Schlüssel für Klimaschutz und Bioökonomie sind somit eine verstärkte Holzverwendung und eine kluge Waldbewirtschaftung, um das Wachstum und die Vitalität unserer Wälder zu erhöhen. Wie müssen also unsere Wälder aktiv bewirtschaften, mehr mit Holz bauen, mehr Holz stofflich verarbeiten und mehr Energie aus Biomasse bereitstellen”, skizziert Obmann Rosenstatter die Voraussetzungen für eine sichere Rohstoff- und Energiezukunft.

LK Österreich: Nur eine aktive Waldbewirtschaftung hilft dem Klima

„In Österreich gehören 80 Prozent des Waldes privaten Waldeigentümern, die daraus ein Familieneinkommen erwirtschaften. Aber auch der Staatswald hat Verpflichtungen, damit der Wald alle gesellschaftlichen Wirkungen erfüllen kann. Der Klimawandel ist bereits Realität und über Schäden durch Borkenkäfer und Stürme stark spürbar. Nichts zu tun ist dabei der falsche Weg, nur durch eine aktive Waldbewirtschaftung wird der Wald klimafit gemacht“, würdigt Titschenbacher die Leistungen der Waldbesitzer und deren Wälder anlässlich des internationalen Tag des Waldes.

Mit der aktiven Waldbewirtschaftung halten die Eigentümer ihre Wälder klimafit. An den Klimawandel besser angepasste Bäume werden gefördert bzw. wenn solche noch nicht vorhanden sind, gepflanzt. Frühzeitige Pflegemaßnahmen erhöhen die Vitalität und Stabilität der Bestände. So wird das Risiko gegenüber Schäden wie Sturm und Borkenkäfer reduziert.

„Bäume entziehen der Atmosphäre während ihres Wachstums durch die Photosynthese CO2 und wandeln es in Kohlenstoff um. Über diesen Vorgang wird in jedem Kubikmeter Holz rund 1 Tonne CO2 gebunden. Bäume wachsen aber nicht ewig, sondern sterben irgendwann ab und geben während des Verrottens die aufgenommen Menge an CO2 wieder ab. Werden diese Bäume aber zuvor geerntet, bleibt das Treibhausgas im Holz gespeichert. Zusätzlich können an dieser Stelle, wo der Baum stand, neue „CO2-Speicher“ wachsen. Wird das geerntete Holz als Baumaterial verwendet, wird das gespeicherte CO2 langfristig der Atmosphäre entzogen. Häuser aus Holz wirken dabei wie ein zweiter Wald und schützen durch ihre Kohlenstoffspeicherung das Klima“, erklärt Titschenbacher.

Durch die Verwendung von Holz werden aber auch andere CO2-intensive Materialien ersetzt. Dadurch wird weiteres Treibhausgas eingespart. Die Klimaschutzleistung eines bewirtschafteten Waldes soll daher im Vergleich zu einem nicht bewirtschafteten Wald 10 Mal höher sein.

„Der geniale Rohstoff Holz bietet aber noch einen Riesenvorteil: Bei Produktion von Ökostrom und wohliger Wärme durch die energetische Verwertung von Holz kann auch der Import fossiler Rohstoffe und von Atomenergie deutlich reduziert werden. Holz ist ein Multitalent“ so der Präsident abschließend.

 

 

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