Was die Agrarpolitik 2017 vorhat

Österreichs Agrarspitze präsentiert Arbeitsprogramm für 2017 im Rahmen der Grünen Woche in Berlin

Präsentierten das agrarpolitische Arbeitsprogramm für 2017 im Rahmen der Grünen Woche in Berlin (v. l.): Bauernbund-Präsident Jakob Auer, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und LKÖ-Präsident Hermann Schultes ©BZ/Demuth
Präsentierten das agrarpolitische Arbeitsprogramm für 2017 im Rahmen der Grünen Woche in Berlin (v. l.): Bauernbund-Präsident Jakob Auer, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und LKÖ-Präsident Hermann Schultes ©BZ/Demuth
Vorarbeiten für die neue EU-Agrarpolitik nach 2020 sowie die Stärkung der österreichischen Qualitätsprodukte am Heimmarkt durch Imagepflege und Herkunftskennzeichnung sind wesentliche Schwerpunkte der agrarpolitischen Arbeit im Jahr 2017, gaben Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, Bauernbund-Präsident Jakob Auer und LKÖ-Präsident Hermann Schultes heute, Freitag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rahmen der Grünen Woche in Berlin bekannt.

Rupprechter erwartet hinsichtlich der neuen GAP harte Verhandlungen vor allem auch über das nächste Budget, in dem sich aufgrund des geplanten Austritts Großbritanniens aus der EU eine milliardenschwere Finanzierungslücke auftun wird. Laut Rupprechter müsse eine strategische GAP dennoch entsprechend dotiert sein. Der Minister setzt darauf, dass die Briten auf eine Teilnahme am Binnenmarkt trotz Brexit nicht verzichten werden können und daher ebenso wie die Nicht-EU-Mitglieder Norwegen und Schweiz weiterhin Beiträge in die EU-Kasse einzahlen werden.

Auer drängt unterdessen auf Bürokratieerleichterung, Verwaltungsreform und Sanktionsminderung in der GAP. Eine entsprechende Petition will man EU-Kommissar Phil Hogan am 30. Jänner überreichen, wenn dieser anlässlich der Wintertagung in Wien ist. “Ich möchte Beratung statt Strafe”, betonte der Bauernbund-Präsident.

Schultes plädiert in der neuen GAP für die fixe Verankerung von flexiblen und marktsensiblen Instrumenten nach dem Vorbild des Milchlieferverzichts, um Mengen- und Preisschwankungen nach oben und unten besser abfedern zu können.

Im Fokus des Arbeitsprogramms der Agrarspitze steht heuer neben der europäischen Ebene aber vor allem auch der Heimmarkt. So will die LKÖ unter anderem ihr Bemühen um eine verstärkte Herkunftskennzeichnung in der Systemgastronomie weiter vorantreiben, um so auch die Wertschöpfung der heimischen Landwirtschaft zu erhöhen. Dass Bauern und Konsumenten noch näher zusammenrücken sollen, möchte auch das Landwirtschaftsministerium. Um die große Bedeutung der Landwirtschaft für Österreich hervorzustreichen und deren positives Image weiter zu stärken, werden heuer ein Leistungsbericht über die heimische Landwirtschaft sowie ein Lebensmittelbericht vorgelegt.

Christine Demuth

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