Welttollwuttag 2018: Österreich ist seit zehn Jahren tollwutfrei

Der letzte Todesfall in Österreich der durch Wildtiere übertragenen silvatischen Tollwut wurde 1979 in Kärnten nach einem Fuchsbiss verzeichnet. Foto: agrarfoto.com

Österreich wurde 2008 am Welt-Tollwuttag (28. September) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und von der Internationalen Tierseuchenorganisation (OIE) zum tollwutfreien Gebiet erklärt.

Aufgrund intensiver Bekämpfungsmaßnahmen ist die Tollwut auch in Österreichs Nachbarländern weiter stark zurückgegangen. Im Frühjahr 2017 wurde terrestrische Tollwut lediglich im Osten von Ungarn (Grenzgebiet zur Ukraine) bei einem Fuchs und zwei Ziegen nachgewiesen. Tollwut-ExpertInnen aus Slowenien, Kroatien, Ungarn, Slowakei und Deutschland gaben bei der Ages-Veranstaltung “Welt-Rabies-Tag 2018: Österreich 10 Jahre offiziell frei von terrestrischer Tollwut” am 27. September einen Überblick über die Tollwutsituation in diesen Ländern; weitere Schwerpunkte widmeten sich den Themen „Tollwutvorbeugung – Sicherer Umgang mit Fledermäusen“ und Tollwutimpfung.

Tollwut-Untersuchungen in Österreich

In Österreich wurden im Jahr 2017 keine Tollwut-Erkrankungen dokumentiert. Von der Ages wurden zwei Verdachtsproben von Menschen (Blutprobe, Liquor-Probe) auf Tollwut untersucht, jeweils mit negativem Ergebnis.

Auch sämtliche von der Ages untersuchten tierischen Proben erbrachten negative Resultate; es wurde im Jahr 2017 somit kein an Tollwut infiziertes Tier entdeckt. Im Jahr 2017 wurden 352 Tiere untersucht, wobei Füchse mit 173 Einsendungen am häufigsten vertreten waren. 46 Tiere, die einen Menschen gebissen hatten, wurden getestet, alle mit negativem Ergebnis; meist handelte es sich dabei um Hunde und Katzen (16 Hunde, 19 Katzen, 1 Fuchs, 5 Fledermäuse, 4 Eichhörnchen, 1 Maus).

Die urbane Tollwut (Übertragung durch Haustiere, v. a. Hunde) ist in Österreich bereits im Jahr 1950 erloschen. Ein Tollwutfall im Rahmen eines illegalen Haustierimportes trat in Österreich zuletzt 1999 auf. Der letzte Todesfall der durch Wildtiere übertragenen silvatischen Tollwut wurde 1979 in Kärnten nach einem Fuchsbiss verzeichnet. Ein Tollwut-Todesfall in Österreich wurde zuletzt im Jahr 2004 dokumentiert: Ein Mann starb, nachdem er in Marokko von einem tollwütigen Hund gebissen worden war. Seit 2013 ist auch die orale Impfung der Füchse mittels Köder in Österreich ausgesetzt.

Bislang keine Fledermaus-Tollwut in Österreich

Im Jahr 2017 wurden insgesamt 99 Fledermäuse an die AGES eingesandt. Bei keiner Fledermaus wurde Tollwutvirus nachgewiesen. Für eine statistisch abgesicherte Aussage über die Verbreitung von Tollwutviren bei dieser Tierfamilie sind diese Daten jedoch noch immer nicht ausreichend. Ausführliche Informationen bietet der AGES-Folder „Tollwut-Vorbeugung: Sicherer Umgang mit Fledermäusen“ .

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