ZAR: Österreichische Zuchtrinder im Ausland weiterhin gefragt

Im ersten Halbjahr 2017 wurden 16.058 Tiere exportiert.

86 Prozent aller Exporttiere sind Fleckvieh, gefolgt vom Braunvieh mit einem Anteil von sieben Prozent und von den Holsteins mit einem Anteil von vier Prozent. Foto: agrarfoto.com

Österreichische Zuchtrinder waren auch im ersten Halbjahr 2017 auf den Auslandsmärkten begehrt. Mit 16.058 exportierten Tieren liegen die diesjährigen Exporte zwar um 15 Prozent (%) über dem zehnjährigen Durchschnitt, jedoch wurden im Vergleich zum Vorjahr um 3,3% weniger Tiere ausgeführt. Mehr als die Hälfte der Exporte (52%) gingen auch heuer wieder in die Türkei, das waren insgesamt 8300 Tiere. Dahinter folgen im Ranking Italien (20,3%) mit 3200 Stück, Aserbaidschan (6,2%) mit 1000 Tieren und in die Schweiz (4,4%) wurden immerhin noch 700 Tiere geliefert. Dies teilte die Rinderzucht Austria (ZAR) mit.

Wurden in die Türkei ausschließlich Fleckviehtiere geliefert, so ging nach Italien und Ungarn vorwiegend Braunvieh. Holsteins wiederum landeten vor allem in Usbekistan und Italien.

86% aller Exporttiere sind Fleckvieh, gefolgt vom Braunvieh mit einem Anteil von 7% und von den Holsteins mit einem Anteil von 4%. Die Mehrheit aller exportierten Tiere wird traditionell außerhalb der Europäischen Union vermarktet. Lediglich 36% der Tiere oder 11.465 Stück gingen in EU-Länder.

Neues Veterinärzertifikat für die Türkei

“Für den türkischen Markt gibt es seit 1. Juli 2017 ein neues EU-Zertifikat. Um die Umstellung zu erleichtern, wird das bisherige noch bis 31.Dezember 2017 gültig sein. Im neuen Zusatzzertifikat über die Blauzungenkrankheit ist es nun möglich, Antikörper-negative Tiere oder die bereits geimpft wurden (BTV-Serotyp 4), in die Türkei zu exportieren. Die Tiere dürfen jedoch nicht aus den Sperrzonen kommen”, berichtet Martin Stegfellner, Geschäftsführer der ZAR. Für Schmallenberg-positive Rinder wird es keine Erleichterungen geben. Für Leptospirose sieht das neue Zertifikat eine verpflichtende Untersuchung vor.

“Die Nachfrage nach Fleckvieh, besonders für den türkischen Markt, ist aktuell ungebrochen hoch und treibt auch entsprechend die Preise in die Höhe, die sich mit durchschnittlich 2400 Euro zu Buche schlagen. Auch in Polen ist Fleckvieh die derzeit am teuersten gehandelte Rinderrasse, mit Potenzial nach oben. Das aktuell genehmigte Projekt zur weiblichen Lernstichprobe wird dem österreichischen Zuchtviehexportmarkt weitere Impulse verleihen”, so Stegfellner. AIZ

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  • Kuh: agrarfoto.com
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