45. Viehwirtschaftliche Fachtagung: Neueste Forschungsergebnisse präsentiert

Der erste Tag drehte sich um die Themenbereiche Rinderaufzucht, Milchvermarktung und Rindfleischproduktion. Foto: agrarfoto.com

Insgesamt rund 300 Besucher aus dem In- und Ausland nahmen an der 45. Viehwirtschaftliche Fachtagung an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein (Stmk.) teil. Vortragende aus Österreich und Deutschland referierten am 21. und 22. März über aktuelle Versuchsergebnisse und Entwicklungen und gaben wertvolle Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis.

Der erste Tag drehte sich um die Themenbereiche Rinderaufzucht, Milchvermarktung und Rindfleischproduktion. Georg Terler und Leonhard Gruber von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein präsentierten aktuelle Versuchsergebnisse zur Kälber- und Fresseraufzucht. Terler zeigte die Vorteile der ad libitum-Tränke im ersten Lebensmonat für die Entwicklung der Kälber auf. Gruber referierte über neue Futteraufnahme-Schätzformeln, die für Aufzuchtrinder in der Rindermast eingesetzt werden können. Im Anschluss daran thematisierten Leopold Gruber-Doberer (Geschäftsführer der Milchgenossenschaft Niederösterreich) und Gerhard Dorfner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) aktuelle Entwicklungen am österreichischen, deutschen und internationalen Milchmarkt. Vor allem das Thema Tierwohl in Zusammenhang mit der Milchproduktion und -vermarktung wurde von beiden Vortragenden als zentrale Herausforderung in der heutigen Zeit genannt.

Thomas Ettle von der LfL Bayern präsentierte vergleichende Untersuchungen der Mast- und Schlachtleistung von Braunvieh- und Fleckviehbullen. Er zeigte, wie auch der darauffolgende Erfahrungsbericht aus der Praxis von Rita Kapp – Landwirtin aus Aigen im Ennstal -, dass bei der Mast von Milchrassen ähnliche Erlöse erzielt werden können, wie bei der Fleckviehmast. Zum Abschluss des Tages beantwortete Margit Velik von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein die Frage, welche Vor- und Nachteile Stiere, Ochsen und Kalbinnen hinsichtlich Mast- und Schlachtleistung sowie Fleischqualität haben.

Zweiter Fachtag mit Vorträgen zu Fütterung, Melkroboter und Grundfutter

Der zweite Tag begann mit Vorträgen zum Fütterungsmanagement auf Melkroboter-Betrieben. Thomas Bonsels vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen gab wertvolle Empfehlungen zur Fütterung und Lenkung von Tieren in Melkrobotern und wies auch auf mögliche Probleme bei falschen Melkroboter-Einstellungen hin. Johannes Neuhauser ergänzte diese Ausführungen durch eigene Erfahrungen im Umgang mit dem Melkroboter auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb. Anschließend präsentierte Klaus Drössler vom Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht das neue Management-Tool KetoMIR und welche Möglichkeiten es Landwirten in der Erkennung von Ketose bietet.

Der letzte Block drehte sich rund um das Thema Grundfutter. Martin Pries von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen berichtete über Versuchsergebnisse und Erfahrungen mit Shredlage-Maissilagen im Vergleich zu herkömmlichen Maissilagen und kam zum Schluss, dass mit beiden Techniken ähnliche Milchleistungen erreicht werden. Christian Fritz von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein präsentierte aktuelle Daten zur Wirtschaftlichkeit verschiedener Heutrocknungsverfahren und der Silagebereitung. Sein Ergebnis ist, dass die Heumilchproduktion wirtschaftliche Vorteile gegenüber der Silomilch hat, welche auf den Heumilchzuschlag und die Silageverzichtsprämie zurückzuführen sind. Reinhard Resch von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein berichtete abschließend über neue Entwicklungen und Produkte im Bereich der Silageabdeckung und wie Silofolien wirkungsvoll vor Beschädigung geschützt werden können.

Die vollständigen Manuskripte und Vorträge zur 45. Viehwirtschaftlichen Fachtagung können kostenlos unter www.raumberg-gumpenstein.at heruntergeladen werden. AIZ

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  • Rinder Laufstall 20 ID48517: agrarfoto.com
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