Warum nicht FPÖ?!

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Nicht nur bislang Unentschlossene, auch so manche Wähler, die sich vermeintlich schon entschieden haben, welcher Partei sie am 29. September ihre Stimme geben werden, haben in den nächsten Tagen noch Zeit, ihr Erwägen zu prüfen. Bauern haben es leichter. Sie wissen: Von der SPÖ haben sie trotz heuchlerischer Ansagen der Parteichefin („faire Preise für Bauern“) wenig zu erwarten. Den Grünen verwehrt vermutlich selbst das Gros der Biobauern bei Nationalratswahlen seit jeher ihre Stimmen. Vermehrt auf Sympathie und Zustimmung auch unter Landwirten stieß seit 2015 dagegen die polternde Strache-FPÖ, primär weil scharf gegen Asylanten und Migranten, kritisch gegen „Sozialmissbrauch“ und „die EU“ und einfach, weil betont „Pro-Heimat“.
In Sachen Landwirtschaft zeigen sich die Blauen dagegen überwiegend unbeleckt bis ignorant. Und nach dem Sturz Straches hat sich gezeigt: Wenn es darum geht, die ÖVP auszubremsen, sind gerade Bauern(bund)anliegen wie Glyphosat-Einsatz oder das Forcieren von Biomasse der FPÖ egal.
Ähnliches droht künftig beim Thema Tierwohl – wenn statt HC demnächst dessen Frau Philippa Strache ins Hohe Haus einzieht. Im Mai postete die Tierschutzbeauftragte der Blauen auf facebook: „Muttertag! Auch in der Tierwelt gibt es zahlreiche Mütter!“ Und forderte Respekt ein – für „Mütter neugeborener Ferkel, die ihren Babys etwas vorsingen, während sie sie säugen“, oder für „aufopfernde Glucken, die ihren Küken die Welt zeigen“. Vermutlich qualifziert sich Philippa Strache damit zur FPÖ-Agrarsprecherin. Und Norbert Hofer, nun FPÖ-Chef, hatte Recht: „Sie werden sich wundern, was alles möglich ist.“

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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