Automatische Melksysteme – Bauliche Planungsgrundlagen

Automatische Melksysteme (Melkroboter oder kurz AMS) sind mittlerweile gängige Praxis in der Milchviehhaltung. Foto: LK OÖ
Quelle: ÖKL
Das neue Merkblatt.

Das ÖKL-Merkblatt 103 „Automatische Melksysteme – Bauliche Planungsgrundlagen“ ist in der zweiten Auflage erschienen. Es gibt auf zwölf Seiten wichtige Planungshinweise zu baulichen Fragestellungen für alle, die überlegen, auf ein automatisches Melksystem umzusteigen. Vor- und Nachteile werden beleuchtet, auf fünf Seiten werden Planungsbeispiele gegeben. Auf den Umtrieb und auf den Zu- und Abgangsbereich wird besonders eingegangen. Neu in dieser Auflage ist der Abschnitt zum Thema Sicherheit.

Automatische Melksysteme (Melkroboter oder kurz AMS) sind mittlerweile gängige Praxis in der Milchviehhaltung. Vorrangig kommt das AMS bei Liegeboxenlaufställen zum Einsatz. Vor der Anschaffung eines Melkroboters ist eine Prüfung der individuellen betrieblichen Situation erforderlich, in der die arbeitswirtschaftlichen Vorteile eines AMS genau zu betrachten und diese Vorteile den Kosten für Anschaffung und Wartung gegenüber zu stellen sind. Durch den Einsatz von AMS verringert sich nicht unbedingt der Zeitaufwand für die Stallarbeit; hingegen ändern sich die Tätigkeiten im Stall. Ein Großteil der gesparten Arbeitszeit fließt in die erforderliche Datenkontrolle und die Tierbeobachtung.

Stallkonzepte mit einem AMS sollten den Anforderungen des Kuhkomforts Rechnung tragen. Dazu zählen auch die Sonderbereiche des Milchviehstalles wie der Transit- und Abkalbebereich.

Bei der Planung eines neuen Stallgebäudes sind eventuelle Erweiterungsmöglichkeiten zu berücksichtigen. Dabei ist zu bedenken, dass der Tierbestand bei AMS-Systemen zu verdoppeln wäre, um einen zweiten Melkroboter optimal ausnutzen zu können.

Baulich relevant sind die Anordnung des AMS und die Wegeführung (Kuhverkehr). Diese Punkte sind bei der Planung eines neuen Stalls, aber auch beim Einbau eines AMS im bestehenden Stall genau abzuklären. Wichtig bei der Planung des Kuhverkehrs ist, auf die Situation für rangniedrige Tiere zu achten.

Prinzipskizzen zeigen die Varianten

  • freier Tierumtrieb,
  • selektiv gelenkter Umtrieb und
  • selektiv gelenkter Umtrieb mit Selektion nach dem Fressen.

Beim Einbau eines AMS in bestehende Laufställe ist außerdem zu überprüfen, ob und wie die Planungsgrundsätze und funktionellen Anforderungen des AMS bestmöglich umsetzbar sind. Gerade der nachträgliche Einbau eines AMS verlangt oft Kompromisse und bringt nicht immer volle Zufriedenheit mit dem System. Umbaulösungen stellen daher eine ganz besondere Herausforderung dar.

Neben den technischen Eigenheiten des Melkroboters (oder der verschiedenen AMS-Fabrikate) sind auch die Entwicklung des Tierbestandes, das Fütterungsmanagement und die optimierten betrieblichen Abläufe für den erfolgreichen Einsatz eines AMS entscheidend.

In diesem Merkblatt werden ausschließlich bauliche Planungsgrundlagen behandelt.

Inhalt

  1. Vorbemerkungen
  2. Ausgewählte Rechtsvorschriften und Normen
  3. Melksysteme
  4. Hinweise für den Einbau in bestehende Stallbauten
  5. Anordnung, Umtrieb und Selektion
  6. Zugangs- und Abgangsbereich
  7. Anforderungen für den Winterbetrieb
  8. Nebenräume
  9. Arbeits- und Kindersicherheit (neu!)
  10. Sonstige Hinweise
  11. Planungsbeispiele

Das Merblatt kostet sieben Euro und kann beim ÖKL (office@oekl.at, Tel. 01/5051891 und Webshop) bestellt werden

- Bildquellen -

  • Merkblatt: ÖKL
  • Melksystemel: LK OÖ
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