Brucellose in OÖ: Entwarnung für weitere Verdachtsbetriebe

Die Seuche wurde auf einem Milchviehbetrieb im Bezirk Rohrbach (OÖ) festgestellt.

“Es schaut wieder gut aus für die Region”, ist der oberösterreichische Landesveterinärdirektor Thomas Hain erleichtert. Die weiteren Brucellose-Verdachtsfälle in Oberösterreich haben sich durch die Testergebnisse der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) nicht bestätigt.

Wie berichtet, war am 22. Juni auf einem Milchviehbetrieb im Bezirk Rohrbach (OÖ) die seltene Tierseuche Brucellose ausgebrochen. Der gesamte Bestand von gut 100 Stück Milchrindern und Jungvieh musste geräumt werden. Weitere Untersuchungen ergaben bei vier von 1327 getesteten milchliefernden Betrieben auffällige Befunde. Diese wurden sofort erneut beprobt. Dabei wurde auf einem Betrieb ein Tier positiv getestet. Die Kuh samt Kalb wurden gekeult. Nach erfolgter Reinigung und Desinfektion wird der Betrieb wieder freigegeben. Die Beprobung aller Kontaktbetriebe ergab unauffällige Ergebnisse.

Für die drei weiteren Verdachtsfälle konnte schließlich vergangene Woche Freitag, 3. August, Entwarnung gegeben werden. “Es wurden keine Reagenten, also infizierte Tiere, festgestellt”, so Hain. Die zuvor verhängten Tier- und Milchverkehrssperren konnten für die drei Betriebe somit wieder aufgehoben werden. Auch auf einem verdächtigen Schafbetrieb – 170 Betriebe wurden getestet – verliefen die weiteren Tests negativ. Einige wenige Untersuchungsergebnisse sind nun noch offen.

Weil es sich bei der Brucellose um eine schwere Erkrankung handelt und Österreichs Rinderpopulation seit 1999 als amtlich anerkannt brucellosefrei gilt, wurden Untersuchungen bis ins kleinste Detail vorgenommen. “Auch alle unwahrscheinlichen Möglichkeiten der Übertragung wurden ins Auge gefasst”, sagt Hain. Demnach wurden auch die Jäger in der betroffenen Region ersucht, Proben von Rehen, Hasen und Füchsen zur Untersuchung einzureichen. Auch dieser Übertragungsweg sei nicht völlig auszuschließen, sagt Hain.

Als sehr positiv hob Hain die in den Bezirken Urfahr und Rohrbach stattgefundenen Infoveranstaltungen hervor. Die Bauernschaft hatte mit den Bezirksbauernkammern dazu die Initiative ergriffen. Zahlreiche Bäuerinnen und Bauern waren der Einladung gefolgt. “Die Verunsicherung war groß. In den Infoveranstaltungen konnten wir viele Antworten geben”, so Hain.

Abschließen könne man den Fall nun noch nicht endgültig, weil noch einzelne Testergebnisse ausstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dort noch einen Erreger zu finden, sei aber niedrig, so Hain. Auf die Brucellosefreiheit Österreichs gibt es aktuell keine Auswirkungen, weil (bis dato) nur zwei Betriebe betroffen waren.

 

- Bildquellen -

  • Kuhportrait: Agrarfoto.com
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AUTORAnni Pichler
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