Der Bayer-Konzern bilanziert 2015 mit Rekorden bei Umsatz und Ergebnis

Rund 46 Milliarden Euro Jahresumsatz mit Medikamenten, Pflanzenschutz und Kunststoffen

Dr. Marijn Dekkers, Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG, präsentiert die Geschäftszahlen des Jahres 2015 auf der Bilanz-Pressekonferenz am 25.02.2016 in Leverkusen. ©Bayer AG
Dr. Marijn Dekkers, Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG, präsentiert die Geschäftszahlen des Jahres 2015 auf der Bilanz-Pressekonferenz am 25.02.2016 in Leverkusen. ©Bayer AG
“Operativ war 2015 ein Rekordjahr für Bayer”, diese Bilanz konnte Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender des Bayer-Konzerns über das jüngste Geschäftsjahr anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz am 25. Februar in Leverkusen (D) präsentieren.

Ebitda-Marge von über 22 Prozent

Demnach erzielte der Bayer-Gesamtkonzern im Jahr 2015 einen Gesamtumsatz von über 46 Milliarden Euro (+2,7 % gegenüber 2014). Dies ist der höchste Wert in der über 150-jährigen Geschichte des Unternehmens. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte mit über zehn Milliarden Euro ebenfalls ein Rekordniveau (+18 %). Das Ergebnis nach Abschreibungen (Ebit) stieg um 16 % auf 6,3 Milliarden Euro. Die bereinigte Ebitda-Marge (der Anteil des Ergebnisses am Umsatz) erreichte im Jahr 2015 einen Wert von 22,2 Prozent.Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 6,83 Euro (+16 %). Bei der für Ende April angesetzten Hauptversammlung soll eine Dividende von 2,50 Euro je Aktie zum Beschluss vorgeschlagen werden. Auch dies wäre ein Rekordwert. Insgesamt kämen damit mehr als zwei Milliarden Euro zur Ausschüttung an die Aktionäre.

Strategische Ausrichtung auf LifeSciences

Nachdem im Jahr 2015 der Bereich MaterialScience (Schwerpunkt Kunststoffe) aus dem Konzern ausgegliedert und unter dem Namen Covestro erfolgreich an die Börse gebracht wurde (Bayer hält derzeit an Covestro noch einen Anteil von 69 %), stützt sich Bayer in Zukunft vor allem auf die beiden Teilkonzerne
# HealthCare (Pharmabereich)
# CropScience (Pflanzenschutz und Saatgut).

Die langfristige Strategie ist laut Dekkers die Ausrichtung des Konzerns auf den Bereich “LifeSciences”. Begründet sieht dies der Bayervorstand mit der langfristig zunehmende Entwicklung der Weltbevölkerung, die bei Pharmazeutika und Nahrungsmitteln einen zunehmenden Bedarf und entsprechende Geschäfts-Chancen signalisiert.

Pharma als Ergebnisbringer

Im Bereich HealthCare erzielte Bayer im Jahr 2015 mit rund 23 Milliarden Euro (+8,1 %) die Hälfte des Gesamtumsatzes. Das Ebitda in diesem Bereich betrug 6,4 Milliarden Euro (+19,8 %).Maßgeblichen Anteil an der positiven Geschäftsentwicklung hatten die fünf neueren Produkte Xarelto (Gerinnungshemmer bzw. Thrombosemittel), Eylea (Augenmedikament), Adempas (gegen Lungenhochdruck) sowie die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo.

CropScience – stark trotz schwächerem Marktumfeld

Im Bereich Pflanzenschutz und Saatgut erzielte Bayer 2015 einen Gesamtumsatz von 10,4 Milliarden Euro (+1,7 %). Der Beitrag zum Ebitda betrug 2,4 Milliarden Euro (+2,4 %).Während der Umsatz bei Fungiziden und Herbiziden zunahm, gab es bei Insektiziden einen deutlichen Rückgang. Im Saatgutgeschäft legte Bayer deutlich zu (+8,8 %), was vor allem auf steigenden Absatz bei Sojabohnen, Raps und Gemüsesaatgut zurückzuführen ist. Umsatzzuwächse im Bereich CropScience erzielte Bayer vor allem in Europa (+8,8 %). Leichte Zugewinne gab es in der Region Asien-Pazifik (+1,3 %). Stabil waren die Umsätze in der Region Lateinamerika-Afrika-Nahost. Umsatzeinbußen gab es dagegen in Nordamerika (-1,6 %).

Bereich CropScience ist hochattraktiv

Angesichts der im Pflanzenschutzbereich angekündigten Großfusionen zwischen Chem-China und Syngenta sowie auch Dupont und Dow Chemical gab sich Vorstandsvorsitzender Dekkers entspannt. Bayer habe in den letzten Jahren Marktanteile gewonnen. Mit zehn Milliarden Jahresumsatz in diesem Bereich gehöre Bayer nicht zu den “Kleinen”. Bayer beweise Markt-Leadership indem man innovative Produkte mit einer starken Vermarktung kombiniere. Bayer intensiviere unter dem Motto “Digital Farming” Beratung und Dienstleistung. Dazu sei im Vorjahr beispielsweise das Unernehmen proPlant übernommen worden. Ziel sei, so CropScience-Vorstand Liam Condon, den Bauern Werkzeuge zur Etragssicherung an die Hand zu geben, die das Produktionsrisiko minimieren. In den derzeit schwachen Agrarpreisen sieht Condon ein zyklisches Tief, das sich mittelfristig wieder ausbalancieren werde. Insgesamt bezeichnte Dekkers den Bereich CropScience als “hochattraktiv”.
H.M.

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