EU: Anteil der erneuerbaren Energien könnte bis 2030 auf 34 Prozent steigen

Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe könnte in Europa noch wesentlich ausgebaut werden. Foto: Mag. Andrea Jungwirth/agrarfoto.com

Die Europäische Union kann den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 34 Prozent (%) erhöhen, geht aus einem Bericht der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) hervor. Die Verdoppelung des Anteils aus 2016 würde zusätzliche Investitionen in einer Höhe von rund 368 Mrd. Euro auslösen, was einem durchschnittlichen jährlichen Beitrag von 0,3 % des BIP der EU entspreche. Gleichzeitig würde die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor in der EU – derzeit 1,2 Mio. – deutlich zunehmen, erklärte IRENA-Generaldirektor Adnan Z. Amin während der Präsentation der Ergebnisse im Rahmen der Auftaktveranstaltung “Aussichten für Erneuerbare Energien in der EU” in Brüssel.

Durch die Steigerung des Anteils der Erneuerbaren würden die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um weitere 15 % abnehmen, was den gesamten Emissionen Italiens entspreche. Diese Reduzierungen würden die EU an ihr Ziel heranbringen, den Treibhausgas-Ausstoß um 40 % gegenüber zu 1990 zu senken und einen positiven Weg für eine längerfristige Dekarbonisierung zu beschreiten, heißt es in dem Bericht. Zudem könnten mit dem Anstieg bis 2030 zwischen 44 bis 113 Mrd. Euro aufgrund geringerer Energie-, Umwelt und Gesundheitskosten eingespart werden.

In allen Mitgliedstaaten gibt es Potenzial

Laut dem Bericht haben alle EU-Mitgliedstaaten zusätzliches Potenzial für erneuerbare Energien, wobei Maßnahmen zur Wärmeproduktion und Kühlung mehr als ein Drittel des zusätzlichen Potenzials für nachwachsende Rohstoffe in der EU ausmachen würden. Das in Modellrechnungen identifizierte Potenzial für erneuerbare Energien würde 327 GW aus Windkraftanlagen ergeben, dass sind um 97 GW mehr als im Vergleich zum Normalbetrieb sowie 270 GW Solarstrom, was einer Steigerung um 86 GW entspricht. Die vermehrte Verwendung von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen würde die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen auf 27 % des gesamten Endenergieverbrauchs erhöhen, im Szenario “Business as usual” hingegen nur auf 24 %.

Der Anteil nachwachsender Rohstoffe im Stromsektor würde bis 2030 auf 50 % steigen, verglichen mit 29 % im Jahr 2015 und im Bereich der Endverbraucher würde der Anteil der Erneuerbaren 42 % der Energie in Gebäuden, 36 % in der Industrie und 17 % im Verkehr ausmachen. Zudem seien alle erneuerbaren Transportmöglichkeiten – einschließlich der Elektrofahrzeuge sowie weiterentwickelte und konventionelle Biokraftstoffe notwendig, um langfristige EU-Dekarbonisierungsziele zu erreichen, steht in dem Bericht.

“Seit Jahrzehnten ist die EU mit ihren ehrgeizigen langfristigen Zielen und wirkungsvollen politischen Maßnahmen Vorreiter bei der weltweiten Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Mit einer ambitionierten und realisierbaren neuen Strategie für nachwachsende Rohstoffe gibt die EU Investoren und Forschern Marktsicherheit, wodurch die Wirtschaft gestärkt, Arbeitsplätze geschaffen, die Gesundheit verbessert und die EU in Einklang mit ihren Klimazielen gebracht wird”, sagte Amin.

“Der Bericht bestätigt unsere Einschätzungen, dass die Kosten für erneuerbare Energien in den letzten Jahren deutlich gesunken sind und dass wir dies in den anstehenden Verhandlungen über die europäische Politik für Erneuerbare beachten müssen”, sagte Miguel Arias Cañete , EU-Kommissar für Energie und Klimaschutz.
AIZ

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