EU: Aufwärtstrend bei Erzeugermilchpreisen setzte sich im September fort

Marktführende Molkereien zahlten im Schnitt 34,69 Cent netto/kg Rohmilch. Foto: agrarfoto.com

Der im Juni 2018 in der EU einsetzende Anstieg der Erzeugermilchpreise hat sich im September fortgesetzt. Führende europäische Molkereien zahlten ihren Lieferanten im Mittel 34,69 Cent netto/kg Rohmilch. Gegenüber dem Vormonat August ergab sich ein Plus von 0,34 Cent, das Vorjahresniveau wurde aber noch um 2,51 Cent oder 6,7 Prozent (%) unterschritten. Dies geht aus der jüngsten Preiserhebung des niederländischen Landwirteverbandes LTO hervor. Zum Vergleich: Die österreichischen Erzeugermilchpreise legten im September 2018 gegenüber dem Vormonat im Schnitt um 0,74 Cent auf 36,72 Cent/kg netto (bei 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß) zu.

Der LTO-Durchschnittswert wird monatlich auf Basis der Auszahlungsleistungen von 17 marktführenden Milchverarbeitern in Nord- wie auch Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß errechnet. Bisher beruhte der Durchschnittspreis auf einer jährlichen Anlieferung von 500.000 kg, mit Juni 2018 wurde diese Kalkulationsbasis auf 1 Mio. kg umgestellt.

Stabilisierung der Erzeugerpreise zeichnet sich ab

Von den 17 im LTO-Vergleich erfassten Molkereien haben acht ihre Erzeugerpreise im September 2018 angehoben, acht Verarbeiter ließen ihre Auszahlung unverändert, und nur das französische Unternehmen Savencia nahm eine Verringerung (-1,5 Cent) vor. Für den Monat Oktober haben nur wenige europäische Milchverarbeiter eine weitere Steigerung gemeldet, und im November dürften die Auszahlungspreise laut vorläufigen Schätzungen weitgehend unverändert bleiben. Außerhalb von Europa verläuft die Entwicklung unterschiedlich. Während der neuseeländische Molkereiriese Fonterra (der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten) vor Kurzem seine Prognose für die Erzeugermilchpreise in der laufenden Saison nach unten korrigiert hat, wird in den USA kurzfristig mit einem weiteren Anstieg gerechnet.

Was die weitere Preisentwicklung betrifft, so weisen die LTO-Experten auf unterschiedliche Rahmenbedingungen hin: In der EU stagnierte die Milchanlieferung im August 2018. Dies dürfte vor allem eine Folge der anhaltenden Dürre in weiten Teilen Europas sein, wobei die Situation in den einzelnen Mitgliedsländern sehr unterschiedlich ist.

Außerhalb von Europa hält das Wachstum bei der Milcherzeugung in wichtigen Produktionsländern weiter an. Im August 2018 wurde insbesondere in Argentinien, Neuseeland, Uruguay und den USA mehr Rohmilch angeliefert. Neuseeland startete im Juni in die neue Milchsaison 2018/19, bis August wurde in Summe um 5,5 % mehr Milch übernommen als im Vorjahreszeitraum. In Australien setzte sich jedoch der rückläufige Trend bei der Milchmenge im August weiter fort.
kam/AIZ

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