Fruchtfolge gegen Drahtwurm in Erdäpfeln? Köstinger sieht sich falsch interpretiert

Dass sie Erdäpfelbauern „zur Fruchtfolge rät“, um den Drahtwurm in Schach zu halten, wie die „Salzburger Nachrichten“ berichten, sei eine falsche Interpretation, betont Ministerin Elisabeth Köstinger gegenüber der BauernZeitung. Der Kampf gegen Schädlinge verlange vielmehr je nach Schädling unterschiedliches Vorgehen.

In dem dieser Tage erschienenen Zeitungsbericht sei der Eindruck entstanden, als wäre die Fruchtfolge eine geeignete Maßnahme, um dem Schädlingsbefall durch den Drahtwurm im Erdäpfelanbau entgegen zu wirken. Köstinger: „Es handelt sich hier um eine völlige Missinterpretation. Jeder, der sich mit Landwirtschaft beschäftigt, weiß, dass es nicht eine pauschal erfolgreiche Maßnahme gegen verschiedene Schädlinge gibt. Maßnahmen gegen den Maiszünsler seien etwa beim Drahtwurm wirkungslos.

Österreichs Erdäpfelbauern waren im Vorjahr neben der Dürre mit einem noch nie da gewesenen Drahtwurm-Befall ihrer Kulturen konfrontiert. „Dessen Auswirkung mit enormen Ertragsverlusten stellt für tausende Betriebe eine existentielle Bedrohung dar.

Von Behördenseite werde alles unternommen, um den Problemen im Erdäpfelbau Herr zu werden. Auch Notfallzulassungen von Pflanzenschutzmitteln gegen Schädlingsbefall bei Erdäpfeln wurden erteilt. Köstinger im Gespräch mit der BauernZeitung: „Die Erdäpfelbauern können sich meiner Unterstützung jederzeit sicher sein. Wir alle haben ein gemeinsames Interesse daran, die heimische Produktion zu unterstützen.“ Auch werde sie vehement gegen jede Form des „Bauern-Bashings“ eintreten, wie es derzeit im EU-Wahlkampf von den Grünen etwa mittels Plakaten betrieben wird. Darauf zu sehen: Ein Traktor samt Feldspritze im Einsatz. Übertitelt mit der Frage „Wer braucht schon gesundes Essen? Du?“. Dazu Köstinger: „Einen gesamten Berufsstand mit falschen Behauptungen zu verunglimpfen, um daraus politisches Kapital zu schlagen, ist letztklassig. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass mit solchen Plakaten suggeriert wird, dass unsere Landwirte keine gesunden Lebensmittel produzieren würden.“ Das Gegenteil sei der Fall: „Wir haben in Österreichs Landwirtschaft die höchsten Qualitätsstandards Europas und sind noch dazu Bio-Weltmeister.“

- Bildquellen -

  • Bundesministerin Elisabeth Köstinger: BMNT/Paul Gruber
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