Getreidemarkt KW 43/2018: Weizenmärkte etwas schwächer, Trockenheit zur Herbstaussaat

Weizen etwas schwächer – der Dezember Weizenkontrakt an der Euronext in Paris startete unverändert zum Freitagsschluss bei 201,25 Euro/t in die laufende Woche. Verantwortlich für die neuerliche Abschwächung waren Gewinnmitnahmen, zudem drückt Russland mit hohem Tempo seiner Weizenausfuhren auf die Weltmärkte. Angesichts der russischen Missernte des Jahres 2018 wirft das die Frage auf, wie lange Russland das durchhalten kann.
In den schon zur heurigen Ernte von Dürre heimgesuchten nördlichen EU-Ländern – mit wichtigen Produzenten wie Deutschland und Polen – mehren sich aufgrund von Trockenheit die Sorgen um die Herbstaussaat. Raps hat es definitiv am schlimmsten erwischt. Auch in Österreich bereitet die anhaltende Trockenheit Kopfzerbrechen.

Österreich: „lauwarmer“ Weizenmarkt

Als „lauwarme Suppe“ schildern Marktteilnehmer hierzulande den jüngsten Verlauf des Geschäfts mit Brotweizen. Das Inlandsgeschäft laufe schleppend, ausländische Schleuderangebote würden immer wieder auf den Markt drängen, heißt es. Gestützt werde die Konjunktur von etwas Exporttätigkeit mit Aufmischweizen in Richtung Italien. Zwar zeigten sich die italienischen Mühlen für das auslaufende Kalenderjahr 2018 schon weitgehend gedeckt, da die eigene Ernte 2018 und Einfuhren von Basis-Weizenqualitäten aus Frankreich recht gute Proteinwerte haben sollen, doch könnten österreichische Anbieter Abschlüsse für das kommende Kalenderjahr tätigen.
An der Wiener Produktenbörse blieb per 24. Oktober die Premiumweizennotierung unverändert, ebenso wurden Durum und Mahlroggen zu stabilen Preisen gehandelt.
Einen deutlichen Sprung nach oben machte die Futtergerstennotierung vor allem am unteren Rand des Preisbands. Dies kann als Bestätigung für die angespannte Versorgungslage am Futtergetreidemarkt gelesen werden. Als „bemerkenswert“ streichen Marktteilnehmer hervor, dass Einfuhren von Futterweizen aus dem EU-Raum sogar höher notiert werden als Mahlweizenlieferungen aus dem Ausland. Dabei gilt Mahlweizen aus österreichischer Produktion der Ernte 2018 wegen der allgemein hohen Proteingehalte als ebenso knapp verfügbar wie Futterware.

Christian Posekany, AIZ

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