Getreidemarkt KW 24/2019: Wetterereignisse und die Launen Trumps senden die Märkte auf die Hochschaubahn

An den internationalen Börsen sorgen die Launen des Wetters sowie von US-Präsident Donald Trump bei Getreide-, Mais- und Ölsaaten für ein Auf und Ab der Kurse.
Die Weizennotierungen in Chicago wurden von Meldungen über Trockenheit und Hitze in Russland und Australien angetrieben. Der Weizen an der Euronext in Paris konnte davon nicht profitieren, weil in Europa Regen die Ertragsaussichten verbessert hat, zudem ließ ein erstarkter Euro um die Wettbewerbsfähigkeit im Drittlandexport fürchten.
Die Maisnotierungen in den USA gaben mit einer Wetterbesserung und Fortschritten im Anbau nach. Die Sojamärkte sind hin- und hergerissen zwischen den Anbauproblemen in den USA und dem Handelskrieg Trumps mit China. Am Dienstag nach Pfingsten erwarteten die Märkte mit Spannung den monatlichen Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE-Report).

Aufmischweizen nochmals befestigt

Am österreichischen Kassamarkt ging die Suche nach den spärlichen Resten der Weizenernte 2018 weiter. Motive dafür sind die Anlage von Qualitätsreserven und wohl auch die Sicherung der Anschlussversorgung, um für den Fall einer möglichen Verzögerung der Ernte 2019 gerüstet zu sein.
Dementsprechend befestigte sich die Notierung von Premiumweizen an der Wiener Produktenbörse abermals (Stand 5. Mai). Auch die zweite Aufmischweizensortierung, der Qualitätsweizen, kam nach einigen Wochen Absenz wieder auf das Kursblatt und legte gegenüber Anfang Juni 3,50 Euro/t zu.

Aus einem offensichtlich im EU-Raum nur mehr knapp aus alter Ernte erhältlichen Futterweizenangebot wurden Einfuhren nach Niederösterreich zu einem im Wochenabstand um satte acht Euro höheren Preis notiert. Schuld daran könnten auch Logistikengpässe auf der Donau aufgrund der hohen Wasserstände gewesen sein. Für neuerntiges Futtergetreide rechnet man mit „normalisierten“ Preisen, da die Anbauflächen ausgeweitet wurde und die Ertragsaussichten gut sind.Auch hieß es, dass möglicherweise wegen der verringerten Schiffbarkeit der Donau zuletzt keine Abschlüsse für Maiseinfuhren getätigt worden seien.

Christian Posekany, AIZ

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