Getreidemarkt KW 39/2017: EU-Maisernte schwächer eingeschätzt

Die zarten Anzeichen einer Erholung der internationalen Weizenmärkte hielten in der zurückliegenden Woche an, auch die Kurse an der Pariser Euronext konnten sich etwas befestigen. Der EU-Getreidehändlerverband Coceral revidierte die Prognose für die Maisernte der EU auf weniger als 60 Mio. t nach unten, es soll nun weniger eingebracht werden als 2016.

Börse Wien – Geschäft zufriedenstellend

Am Mittwoch der Vorwoche gaben die Brotweizennotierungen an der Wiener Produktenbörse etwas nach – bei allerdings noch immer ungewöhnlich großem Abstand zum Euronext-Niveau. Premiumweizen sank vor allem am oberen Rand des Preisbands, Qualitätsweizen am unteren Rand und Mahlweizen quer durch. Damit sei, so Marktteilnehmer, das internationale September-Preistief mit Verspätung und abgeschwächt auch am heimischen Kassamarkt angekommen. Dies habe keine hausgemachten Ursachen, dass sich jetzt entweder die Qualität der inländischen Ernte schwächer herausgestellt hätte oder die Mengen größer geworden wären. Im Gegenteil, das Geschäft laufe, wenn auch nicht stürmisch, so doch zufriedenstellend.

Mahlroggen hält großen Preisabstand

Mahlroggen hielt sein extrem hohes Preisniveau von 192,50 Euro/t im Schnitt des Preisbands. Damit weist die Inlandsware (ab Station) mit 15 Euro/t nach wie vor einen stolzen „Regionalitätsbonus“ zu Roggeneinfuhren aus. Zu beachten ist, dass die Einfuhren jedoch inklusive Transportkosten nach Österreich ausgepreist sind.

Alterntiger Futtermais verlor etwas. Die Verarbeiter hängten aktuell sinkende Preisangebote heraus. Sie bezögen sich darauf, weltweit stünden die Mais-Terminmärkte unter saisontypischem Erntedruck. Die unterschiedlichen Preisvorstellungen bremsen jedoch die Abgabebereitschaft der Lagerhalter.

Die Nassmaisernte bringt regional sehr unterschiedliche Erträge – von katastrophal bis zufriedenstellend – und stockte vorige Woche wegen des Regens. Von Landwirten wird kolportiert, die Verarbeiter könnten auch weiterhin unveränderte Erzeugerpreise um 110 Euro/t, netto, frei Werke und auf Basis 30 % Feuchtigkeit anbieten.

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AUTORChristian Posekany, AIZ
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