LHStv. Geisler fordert Absicherung des Tiroler Schutzwalds

Die Konferenz der EU-Forstgeneraldirektoren fand vergangene Woche im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft in Tirol statt.

V. l.: Gebhard Walter (Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol), Landesforstdirektor Josef Fuchs, Sektionschefin Maria Patek (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus), Neustifts Bgm. Peter Schönherr, Helmut Gassebner (Bezirksforstinspektion Steinach).
V. l.: Gebhard Walter (Wildbach- und Lawinenverbauung Tirol), Landesforstdirektor Josef Fuchs, Sektionschefin Maria Patek (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus), Neustifts Bgm. Peter Schönherr, Helmut Gassebner (Bezirksforstinspektion Steinach).

„Der Klimawandel stellt uns auch im Wald vor Herausforderungen. In Tirol sind diese Herausforderungen noch größer, da 70 Prozent unseres Waldes eine Schutzfunktion erfüllen. Ohne unseren Schutzwald wären weite Teile des Landes nicht besiedelbar“, begründet Forstreferent LHStv. Josef Geisler die Notwendigkeit der EU-Fördermittel aus dem Programm Ländliche Entwicklung für die alpine Waldbewirtschaftung.

Forstreferent LHStv. Josef GeislerQuelle: Tanja Cammerlander
Forstreferent LHStv. Josef Geisler

Die 80 teilnehmenden Forstgeneraldirektoren aus ganz Europa sind sich einig, dass die Forstwirtschaft in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auch nach dem Jahr 2020 noch einen hohen Stellenwert haben muss. Aktuell fließen rund 40 Millionen Euro an öffentlichen Geldern in den Erhalt und die Pflege des Tiroler Schutzwaldes, die Hälfte davon sind EU-Mittel. „Wir brauchen diese Mittel. Denn die Bewirtschaftung der Schutzwälder ist aufwändig. Ein bewirtschafteter Schutzwald ist in der Regel aber auch ein stabiler Schutzwald“, ist Bauernbundobmann LHStv. Geisler überzeugt. Der Schutzwald ist nicht nur effektiv gegen Lawinen, Steinschlag, Muren und Hochwasser, seine Pflege und der Erhalt sind auch 146 Mal billiger als technische Verbauungen.

Breit gefächertes Programm

Einen Einblick in die Tiroler Waldwirtschaft erhielten die Teilnehmer der EU-Konferenz bei einer Fachexkursion in Neustift im Stubaital. Dort setzten Gemeinde, Wildbach- und Lawinenverbauung, Tourismus und Bezirksforstinspektion auf 1.800 Metern Seehöhe ein Projekt um, das die Schaffung eines klimafitten Waldes, technische Schutzverbauungen sowie touristische Angebote vereint. Mit dem anschließenden Besuch eines Zimmereibetriebes mit Schwerpunkt Holzhausbau wollte man zeigen, wie die regionale Wertschöpfungskette funktioniert, so Landesforstinspektor Josef Fuchs. In Tirol beziehen rund 33.000 Personen Einkommen aus der Holz- und Forstwirtschaft.

Österreichweite Forcierung

„Der Wald leistet einen enormen Beitrag für die Erhaltung und Entwicklung der ländlichen Regionen in allen EU-Ländern“, weiß Maria Patek, Leiterin der Sektion Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und Gastgeberin der Konferenz. Im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft forciert Bundesministerin Elisabeth Köstinger auch die Verabschiedung einer europäischen Waldkonvention zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes als Antwort auf die stetig steigenden Anforderungen an den Wald.

- Bildquellen -

  • ©Tanja Cammerlander 208: Tanja Cammerlander
  • Walter Fuchs Patek Schounherr Gassebener 004: Land Tirol/Noichl
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