QGV-Antibiotikabericht 2017 zeigt: Einsatz weiter rückläufig

Kritische Antibiotika seit 2013 um fast die Hälfte reduziert

Kritische Antibiotika in der österreichischen Geflügelhaltung konnten seit 2013 um fast die Hälfte reduziert werden. Das ist eine der zentralen Aussagen des “Antibiotika Monitoring Report 2017”, der Teil eines umfassenden Programms zur Verringerung von Behandlungen mit antimikrobiellen Substanzen ist. Die Grundlage bildet die zentrale Datenbank “Poultry Health Data” (PHD), in der alle Impfungen und Antibiotika-Verschreibungen für Geflügel verpflichtend sowie lückenlos durch Tierärzte dokumentiert werden.Wurden im Geflügelbereich 2011 noch 4,71 t Antibiotika pro Jahr eingesetzt, konnte der Verbrauch 2016 auf 2,22 t reduziert werden. “Die Reduktion um über 52 Prozent ist ein großer Erfolg. In quantitativer Hinsicht wird sich der Verbrauch mittelfristig einpendeln, denn alle Tiere haben ein Recht auf Behandlung”, betont Martina Glatzl, Obfrau der Österreichischen Qualitätsgeflügelvereinigung QGV. Ziel ist es nun in erster Linie, den Einsatz kritischer Antibiotika zu senken.

Österreichweit wurden im Jahr 2016 Masthühner mit insgesamt 0,77 t Antibiotika behandelt, gefolgt von Truthühnern (0,73 t) und Legehennen (0,55 t). Für die Behandlung von Elterntieren und Junghennen wurden mit 0,17 und 0,05 t deutlich weniger Antibiotika gebraucht. Masthühner weisen seit 2011 den deutlichsten Rückgang auf, Legehennen sind die einzige Geflügelart, bei der der Antibiotikaverbrauch angestiegen ist. Dies ist einerseits auf eine Futtermittelumstellung im Jahr 2014 zurückzuführen, andererseits hat auch die Umstellung auf alternative Haltungsformen für einen leichten Anstieg gesorgt.

Kritische Antibiotika um fast die Hälfte reduziert

Seit 2013 konnte der Einsatz kritischer Antibiotika von 1,24 t/Jahr auf 0,69 t fast halbiert werden. Kritische Antibiotika sind Antibiotika, die nicht nur in der Veterinär-, sondern auch in der Humanmedizin eingesetzt werden. Bei der Dosierung kritischer Antibiotika sind kleinere Mengen notwendig. Von “klassischen” Antibiotika mussten für denselben Zweck quantitativ mehr eingesetzt werden, doch durch die Verwendung kritischer Antibiotika steigt die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung resistenter Keime.

AIZ

 

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