Schmiedtbauer: Familienbetriebe im Berggebiet umfassend absichern

Die EU-Spitzenkandidatin des Bauernbundes, Simone Schmiedtbauer, besuchte den Kollnighof in Osttirol und tauschte sich vor Ort über Freude und Herausforderungen für die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Berggebiet aus.

„Um unsere Bäuerinnen und Bauern in Tirol bestmöglich in Brüssel vertreten zu können, muss ich ihre Anliegen kennen.“ Simone Schmiedtbauer (2. v. l.) tauschte sich im Gespräch mit Bezirksbauernobmann Martin Mayerl (li.), Matthias Kollnig und seiner Freundin Theresa über die Herausforderungen im Berggebiet aus.
„Um unsere Bäuerinnen und Bauern in Tirol bestmöglich in Brüssel vertreten zu können, muss ich ihre Anliegen kennen.“ Simone Schmiedtbauer (2. v. l.) tauschte sich im Gespräch mit Bezirksbauernobmann Martin Mayerl (li.), Matthias Kollnig und seiner Freundin Theresa über die Herausforderungen im Berggebiet aus.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, möglichst nahe bei jenen Menschen zu sein, die ich – sofern ich bei der EU-Wahl mit den notwendigen Vorzugsstimmen ausgestattet werde – zukünftig im EU-Parlament vertreten werde. Und das sind unsere Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern“, so die Bauernbund-Spitzenkandidatin Simone Schmiedtbauer im Rahmen ihres Bezirksbesuches in Osttirol. Nachdem Schmiedtbauer von den Mitgliedern der JB/LJ Osttirol zum Festumzug und dem Regionalitätsfest in Lienz eingeladen wurde, ließ sie es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Bezirksbauernobmann LAbg. Martin Mayerl den Betrieb von Matthias Kollnig und seiner Freundin Theresa zu besuchen.

Mut zur Nische

Matthias Kollnig hat eigentlich den Tischlerberuf erlernt. Doch nachdem sein Vater vor sechs Jahren bei einem Arbeitsunfall tragisch ums Leben kam, musste sich die Familie neu orientieren. Während Matthias’ Bruder Lukas den elterlichen Hof in der Nähe übernahm, suchte sich Matthias ein neues Standbein auf dem Hof, auf dem früher das Jungvieh für den elterlichen Milchkuhbetrieb heranwuchs.

„Ich hab’ mich auch schon immer für die Landwirtschaft interessiert. So habe ich eine Möglichkeit gesucht, auch einen kleinen Betrieb im Vollerwerb zu führen“, erzählt Matthias. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich, den Stall umzubauen und mit der Milchschafhaltung zu beginnen. Dass es dann die hierzulande eher seltene Rasse Lacaune wurde, hatte mit einem Zufall zu tun: Ende 2015 übernahm ein befreundeter Bauer aus Nussdorf 200 Schafe dieser Rasse aus Nordtirol, Matthias half bei der Übersiedlung. Das brachte ihn auf den Gedanken, die Lämmer aufzuziehen – gesagt, getan: Im Februar zogen 95 Lacaune-Lämmer in den Stall. Dieser wurde für die Schafe adaptiert und ein Melkstand dazugebaut. „Lacaune-Schafe geben zwar etwas weniger Milch als andere Milchschafe, dafür sind sie aber äußerst robust“, erklärt Matthias.

Topfit in der Milchverarbeitung

Mittlerweile wird die gesamte Milch am Hof verarbeitet. Dazu wird die Milch zu Natur- und Fruchtjoghurt sowie Käseprodukten verarbeitet. Das Können haben sich die beiden selber angeeignet. Vor allem Theresa ist in der Milchverarbeitung inzwischen topfit – obwohl sie selbst nicht aus der Landwirtschaft kommt. Dass die noch jungen Produkte hohe Qualität haben, zeigen eine Goldmedaille für das Naturjoghurt und eine Silbermedaille für das Himbeerjoghurt bei der 1. Salzburger Milchprodukteprämierung. Bei der Wieselburger Messe erzielte man für das Naturjoghurt das „Kasermandl“ in Silber bzw. für das Erdbeerjoghurt in Bronze. Im Gange ist nun auch die Schnittkäseproduktion und nach der Reifezeit kann eine weitere Spezialität vom Kollnighof genossen werden. Vermarket werden die Produkte in einigen Top-Gastronomiebetrieben, im lokalen Lebensmittelhandel, im Talmarkt Matrei, auf dem Stadtmarkt Lienz und direkt ab Hof.

Am Sonntag wird entschieden, ob nach Elisabeth Köstinger wieder eine bäuerliche Abgeordnete die Anliegen der heimischen Landwirtschaft in Brüssel vertreten wird.Quelle: Zwatz
Am Sonntag wird entschieden, ob nach Elisabeth Köstinger wieder eine bäuerliche Abgeordnete die Anliegen der heimischen Landwirtschaft in Brüssel vertreten wird.

Schmiedtbauer betonte den enormen Mehrwert dieser qualitativ hochwertigen Produkte und meinte: „Es braucht auf EU-Ebene auch weiterhin einen Ausgleich für die Produktion im benachteiligten Berggebiet. Nur so haben unsere bäuerlichen Familienbetriebe eine Chance am Markt und können sich durch Qualität von der Masse am Markt abheben. Immerhin sind diese Erzeugnisse Botschafter unserer Regionen.“

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