Terminmarkt International – Die Kurse von Raps, Weizen und Mais entwickeln sich eher „durchwachsen”

Die Terminkurse von Raps, Weizen und Mais an der Euronext in Paris im Juni 2019

Quelle: ks-agrar.de
Bei Raps gewann der auslaufende Fronttermin August, welcher noch bis 31. Juli gehandelt wurde, im Verlauf des Juli 15,50 Euro auf 379,75 Euro/t, der Leittermin November legte 10,75 Euro zu auf 378,50 Euro/t.

Aufwärtstrend bei Raps im Juli

Bis Anfang Juli standen die Rapssaatnotierungen an der Euronext im Zeichen einer Abwärtskorrektur, die mit 365 Euro/t für den neuen Leittermin November ihren Tiefpunkt erreichte. Seitdem ging es fast ununterbrochen aufwärts. Die heißen Temperaturen haben den Pflanzen in der EU zusätzlich geschadet, nachdem bereits die Aussaat im letzten Herbst unter zu trockenen Bedingungen erfolgte. Der auslaufende Fronttermin August, welcher noch bis 31. Juli gehandelt wurde, gewann im Verlauf des Juli 15,50 Euro auf 379,75 Euro/t, der Leittermin November legte 10,75 Euro zu auf 378,50 Euro/t.

Die EU-Kommission reduzierte Ende Juli die EU-Rapsernte 2019/20 um 0,7 Mio. t auf 18,0 Mio. t (Vorjahr: 20,0 Mio. t). Im Gegenzug erfolgte eine Anhebung der Importprognose um 0,5 Mio. t auf 5,0 Mio. t (Vorjahr: 4,3 Mio. t). Der Verbrauch wurde leicht von zuvor 23,5 Mio. t auf 23,4 Mio. t gekürzt (Vorjahr: 25,0 Mio. t) und die Exporte von zuvor 0,3 Mio. t auf 0,1 Mio. t zurückgestuft (Vorjahr: 0,1 Mio. t). Der Endbestand bleibt stabil bei 1,0 Mio. t (Vorjahr: 1,5 Mio. t; 2017/18: 2,3 Mio. t).
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hatte Mitte Juli die globale Rapsernte um 3,0 Mio. t auf 71,8 Mio. t zurückgestuft (Vorjahr: 72,8 Mio. t), jeweils um 1,0 Mio. t in der EU auf 18,7 Mio. t, in Kanada auf 20,1 Mio. t und in Australien auf 2,60 Mio. t.
Die Importe der EU hatte das USDA leicht auf 4,7 Mio. t zurückgestuft und dies mit einer reduzierten Verfügbarkeit aus Australien begründet.

Quelle: ks-agrar.de
Mahlweizen – gegenüber Anfang Juli verlor der Fronttermin September fünf Euro auf 175,25 Euro/t. Der Folgetermin Dezember notiert mit 180,50 Euro/t um 4,75 Euro unter dem Vergleichswert von Ende Juni.

Mahlweizen verlor

Trotz Hitze in Europa und dezimierter russischer Weizenernte ging es für den Weizen an der Euronext im Juli abwärts. Hierbei zeigte sich zuletzt eine deutliche Konsolidierung, mit nur noch begrenzter Volatilität um die 175 Euro/t für den Fronttermin September. Dieser verlor damit gegenüber unserem Vorbericht fünf Euro auf 175,25 Euro/t. Der Folgetermin Dezember notiert mit 180,50 Euro/t um 4,75 Euro unter dem Vergleichswert von Ende Juni.

Auch bei der EU-Weichweizenernte erfolgte seitens der EU-Kommission eine weitere Rückstufung, und zwar um 1,0 Mio. t auf 141,3 Mio. t. Dies hatte sich bereits in der Vorwoche angedeutet, als im MARS-Bulletin der durchschnittliche Hektarertrag von 6,10 t/ha auf 6,04 t/ha zurückgestuft wurde. Niedrigere Erträge wurden dabei für Frankreich und Polen prognostiziert, welchen Anhebungen für Deutschland, Großbritannien und Rumänien gegenüber standen.
In ihrer Weizenbilanz blieben die Kennzahlen zum Außenhandel sowie dem Binnenverbrauch (117,8 Mio. t; davon 52,6 Mio. t Futterverbrauch) unverändert. Lediglich dank eines höheren Anfangsbestandes (mehrheitlich aufgrund eines niedrigeren Verbrauches in der zurückliegenden Kampagne) reduziert sich der Endbestand um nur 0,3 Mio. t auf 13,7 Mio. t (Vorjahr: 12,2 Mio. t; 2017/18: 17,6 Mio. t).
Stratégie Grains hatte die EU-Weizenernte Mitte Juli um 2,2 Mio. t auf 140,6 Mio. t zurückgestuft, was immer noch einer Produktionssteigerung gegenüber dem dürredezimierten Vorjahr von 13,5 Mio. t bedeuten würde. Die Exporte in 2019/20 reduzierte Stratégie Grains aufgrund der verminderten Verfügbarkeit von zuvor 22,1 Mio. t auf 21,9 Mio. t (Vorjahr: 20,8 Mio. t). Hier bleibe die Konkurrenzsituation zur Schwarzmeerregion im Fokus.

Quelle: ks-agrar.de
Mais – der alterntige Fronttermin mit Restlaufzeit bis zum 5. August verzeichnete eine marginale Aufwärtsbewegung von 1,75 Euro auf 179,25 Euro/t. Der neuerntige November Termin zeigte sich deutlich volatiler, erreichte aber im Verlauf des Juli in Summe ein Plus von nur 1,50 Euro auf 178,50 Euro/t.

Mais bewegt sich nur marginal aufwärts

Beim Mais zeigte die Kursentwicklung in Paris ein zweigeteiltes Bild. Der alterntige Fronttermin August (Restlaufzeit bis zum 5. August) verzeichnete lediglich eine marginale Aufwärtsbewegung. In Summe bedeutete dies ein Plus von 1,75 Euro auf 179,25 Euro/t. Der neuerntige November Termin zeigte sich deutlich volatiler. Zunächst Anfang des Monats kräftige Abschläge, zuletzt Zugewinne. Kumuliert ergibt sich damit eine ähnliche Veränderung von Plus 1,50 Euro auf 178,50 Euro/t.

Die EU-Kommission erhöhte die diesjährige EU-Maisernte um 0,2 Mio. t auf 69,5 Mio. t (Vorjahr: 69,0 Mio. t). Grund hierfür ist nicht eine Anhebung des Ertrages, wie nach dem MARS-Bulletin in der Vorwoche anzunehmen gewesen wäre. Die Kommission erhöhte die Anbaufläche von 8,79 Mio ha auf 8,82 Mio ha (Vorjahr: 8,31 Mio ha), beließ jedoch den Ertrag bei 7,9 t/ha (Vorjahr: 8,3 t/ha). MARS hatte diesen auf 8,08 t/ha veranschlagt und begründete dies mit höheren Erträgen im Südosten Europas (Ungarn, Rumänien, Bulgarien).
In der EU-Maisbilanz 2019/20 erfolgte eine Anhebung des Binnenverbrauches um 1,0 Mio. t auf 83,8 Mio. t aufgrund einer Aufwärtskorrektur des Futterverbrauches im gleichen Umfang auf 65,4 Mio. t. In der Vorjahresbilanz erfolgte ebenfalls eine kräftige Aufwärtskorrektur des Verbrauches, sodass sich damit der Endbestand am 30.06.2020 um 2,7 Mio. t auf 23,3 Mio. t ermäßigt (Vorjahr: 25,1 Mio. t; 2017/18: 19,9 Mio. t).
Den Importbedarf in 2019/20 taxiert die Kommission unverändert auf 15,5 Mio. t (Vorjahr: 24,1 Mio. t).
Global steht aktuell die Maisernte der USA im Fokus. Aufgrund lange zu nasser und kalter Witterung verzögerte sich die Aussaat signifikant. Viele Flächen blieben zudem komplett unbestellt. Marktteilnehmer rechnen daher im nächsten USDA-Bericht mit einer deutlichen Reduktion der Ernteprognose, was die Maisnotierungen an der CBoT im Juni sowie nochmals Mitte Juli auf das höchste Preisniveau seit fünf Jahren ansteigen ließ.

- Bildquellen -

- Werbung -
QuelleKS Agrar Mannheim
Vorheriger ArtikelGrößtes Biomasse-Kraftwerk muss vorübergehend zusperren
Nächster ArtikelEiermarkt KW 31/2019: Sommerlich ruhiger Marktverlauf