Terminmarkt international: Raps befestigt, Weizen freundlich, Mais gerade noch stabil

 ©KS Agrar
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Raps an der Euronext präsentiert sich weiter befestigt – so der Trend in den zurückliegenden vier Wochen. Zunächst erfolgten weitere Zugewinne bis an die 420 Euro-Marke, welche eine deutliche Korrektur um 15 Euro pro Tonne (Euro/t) auslöste. Kurz nach dem Jahreswechsel erfolgte dann eine neuer Angriff auf die 420 Euro/t, welcher erneut scheiterte. Aktuell notiert der Fronttermin Februar, welcher noch bis zum Monatsende das Tableau anführt, bei 415,00 Euro/t mit einem Zugewinn seit unserem letzten Bericht von gut fünf Euro. Dem konnte die neue Ernte nicht folgen. Mit einem aktuellen Kurs von 387,75 Euro/t notiert diese um 3,50 Euro/t unter dem Vergleichswert und vergrööert damit den Spread auf die alte Ernte weiter.

Die EU-Kommission erhöhte Ende Dezember die Rapserzeugung 2016/17 der EU-28 geringfügig auf 19,87 Mio. t (Vorjahr: 21,81 Mio. t). Während die Anbaufläche von zuvor 6,51 Mio. ha auf 6,49 Mio. ha herabgestuft wurde (Vorjahr: 6,47 Mio. ha) erfolgte beim durchschnittlichen Hektarertrag eine Aufwärtskorrektur von 3,0 t/ha auf 3,1 t/ha (Vorjahr: 3,4 t/ha). Die Importe wurden um 0,2 Mio. t auf 3,8 Mio. t (Vorjahr: 3,5 Mio. t) reduziert.
Beim Verbrauch erfolgte eine Reduzierung um 140.000 t auf 23,31 Mio. t (Vorjahr: 24,91 Mio. t), davon 22,54 Mio. t Crush (Vorjahr: 24,01 Mio. t).
Die EU-Sojabohnenernte wurde gegenüber dem Vormonat minimal angehoben auf 2,49 Mio. t (Vorjahr: 2,34 Mio. t). Die Sonnenblumenernte konnte dank eines besseren Ertrages um gut 0,3 Mio. t erhöht werden auf 8,50 Mio. t (Vorjahr: 7,9 Mio. t). Dies führt auch zu einem höheren Crushvolumen für Sonnenblumensaat.
Das kanadische Agrarministerium erwartet, dass im Frühjahr noch 0,5 bis 1,0 Mio. t Canola, der aufgrund von Regen- und Schneefällen nicht abgeernteten Bestände, nachgeerntet werden könnten. Derzeit veranschlagt das Ministerium die Ernte ohne diese Restmengen auf 18,4 Mio. t. Die bisherige Rekordernte aus dem Jahr 2013 in Höhe von 18,6 Mio. t könnte demnach sogar noch übertroffen werden.

Mahlweizen

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Im Verlauf der letzten sechs Wochen konnte der Weizen an der Euronext eine freundliche Tendenz verzeichnen und notiert damit aktuell am oberen Ende der seit der Ernte bestehenden Seitwärtstendenz. Der Fronttermin März gewann seit Mitte Dezember fünf Euro hinzu auf 169,75 Euro/t. Die neue Ernte (Termin September) gewinnt gut drei Euro auf 172,75 Euro/t.

Laut Angaben der EU-Kommission wurden in der Woche bis zum 10.Januar 137.000 t Mahlweizen aus der EU-28 exportiert. Damit summieren sich die Ausfuhren seit Beginn der Kampagne auf 13,16 Mio. t und rutschen damit erstmals in dieser Saison unter den Vergleichswert aus dem Vorjahr (13,26 Mio. t; Minus 1 %). Das Exportziel in Höhe von 24,0 Mio. t (Vorjahr: 32,7 Mio. t) ist damit zu 55 % erfüllt.
Die EU-Kommission erhöhte in ihren Dezember-Bilanzen die EU-Weichweizenernte 2016/17 um 0,3 Mio. t auf 134,1 Mio. t (Vorjahr: 151,3 Mio. t).
Auf der Verbrauchsseite erfolgte eine Reduzierung des Futterverbrauches um 0,5 Mio. t auf 55,3 Mio. t (Vorjahr: 55,8 Mio. t), während sowohl die übrigen Verbrauchswerte als auch die Exporte unverändert blieben. Dadurch kam es zu einer Anhebung des Endbestandes um knapp 0,8 Mio. t auf 100 Mio. t (Vorjahr: 15,8 Mio. t).
Das USDA reduzierte in seinem  in der Vorwoche erschienenen Quartalsbericht die US-Winterweizenanbaufläche für die Ernte 2017 auf den niedrigsten Wert seit mehr als 100 Jahren. Das sorgt für eine absolute Limitierung weiterer Abwärtstendenzen trotz der globalen Rekordernte des laufenden Wirtschaftsjahres.

Mais

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Der Mais an der Euronext verzeichnete über den Dezember eine freundliche Tendenz, musste dann seit dem Jahreswechsel jedoch Abschläge verzeichnen. Im Monatsvergleich ergibt sich damit ein kleines Plus von gerade einmal 0,50 Euro auf 167,50 Euro/t. Die Ernte 2017, erstmals repräsentiert durch den Kontrakt November, notiert aktuell bei 170 Euro/t.

Die EU-Kommission erhöhte in ihren aktuellen Bilanzen die EU-Maisernte 2016/17 im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Mio. t auf 60,2 Mio. t. Ausschlaggebend hierfür war ein deutlich höherer durchschnittlicher Hektarertrag von 7,1 t/ha (Vormonat: 6,8 t/ha; Vorjahr: 6,4 t/ha), der eine kleinere Anbaufläche mehr als kompensieren konnte. Die Kommission reduzierte daraufhin den Importbedarf um 1,0 Mio. t auf 13,0 Mio. t (Vorjahr: 13,3 Mio. t). Der Verbrauch erfuhr nur minimale Veränderungen bei der Saatgutverwendung, sodass es zu einer leichten Erhöhung des Endbestandes um 0,1 Mio. t auf 15,9 Mio. t (Vorjahr: 18,5 Mio. t) kam.
Am internationalen Markt haben die US-Mais-Exporteure derzeit lediglich die Ukraine als Konkurrenten. Die neue Ernte aus Südamerika steht erst ab Mai (Argentinien) beziehungsweise sogar ab dem Sommer (Brasilien) dem globalen Markt zur Verfügung. Aktuell kostet südamerikanischer Mais für die zeitnahen Termine etwa 20 US-Doller/t mehr als US-Ware, sodass auch hier das Abwärtspotential in den nächsten Monaten absolut begrenzt sein sollte.

KS Agrar Mannheim
www.ks-agrar.de

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